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Montag, 19. April 2021

Flick will den FC Bayern verlassen!

Nach dem Sieg in Wolfsburg ließ Bayern-Trainer Hansi Flick die Bombe platzen. Er erklärte, dass er gegenüber dem FC Bayern den Wunsch geäußert hatte, seinen Vertrag mit Ablauf der aktuellen Saison aufzulösen.

Es kursierten schon länger Gerüchte über ein angespanntes Verhältnis zwischen Hansi Flick und Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Als Außenstehender darf man sich aber eigentlich kein Urteil erlauben, denn weder Presse, noch Fans waren dabei und können deswegen gar nicht beurteilen, was wirklich ablief zwischen den beiden.

Allerdings sollte es doch möglich sein, dass sich zwei erwachsene Männer zum Wohle des FC Bayern zusammen raufen. Das klingt doch alles sehr nach Kindergarten. Hansi Flick und Brazzo müssen ja nicht die besten Freunde sein oder gemeinsam in den Urlaub fahren, aber es sollte doch möglich sein, dass man respektvoll miteinander umgeht und zusammen arbeitet. Da müssten doch, wenn noch nicht geschehen, Kalle Rummenigge, Oliver Kahn und Herbert Hainer als Vermittler auftreten. Der FC Bayern gibt in dieser Angelegenheit kein gutes Bild in der Öffentlichkeit ab und für die Presse ist das natürlich ein gefundenes Fressen.

Ist das Tischtuch zwischen Flick und Brazzo derart zerschnitten? Gibt es da nichts mehr zu kitten? Können sich zwei erwachsene Männer nicht an einen Tisch setzen, sich mal so richtig auskotzen und dann wieder gemeinsam an die Arbeit gehen? Letzendlich wollen doch beide dasselbe. Den größtmöglichen Erfolg für den FC Bayern.

Worum geht es eigentlich? Fakt ist, dass der FC Bayern im Vergleich zur letzten Saison, vor allem in der Breite, schwächer besetzt ist. Das sieht man ja gerade aktuell in der Phase, in der diverse Spieler ausfallen. Von der Bank kommt nicht mehr viel Qualität nach.

Es wurden nach der letzten Saison mit Philippe Coutinho, Ivan Peresic und Thiago drei Weltklassespieler abgegeben. Gerade die beiden letztgenannten hätte man halten müssen. Stattdessen kamen Bouna Sarr, Marc Roca, Eric Maxim Choupo-Moting, Douglas Costa, Tanguy Nianzou und Alexander Nübel. 

Dass Nübel nur wenig zum Einsatz kommt, wenn Manuel Neuer gesund bleibt, dürfte klar gewesen sein. Sarr, Roca und Costa sind definitiv Fehleinkäufe, die den Ansprüchen des FC Bayern nicht genügen. Nianzou ist nicht zu bewerten, weil er in dieser Saison fast nur verletzt war und Choupo-Moting macht seine Sache, gerade jetzt als Lewandowski-Ersatz, ganz ordentlich, kann aber einen Lewandowski natürlich nicht mal im Ansatz ersetzen. Aber das erwartet wohl auch keiner. 

Dass man David Alaba ziehen läßt, darüber kann man geteilter Meinung sein. Er hatte sicherlich schon stärkere Spielzeiten beim FC Bayern als in der aktuellen Saison, aber er ist ein Gesicht des FC Bayern mit maßgeblichen Anteil an den Erfolgen der letzten Jahre, u.a. an den beiden Triple-Triumphen 2013 und 2020. 

Dass ab der nächsten Saison nicht mehr mit Jerome Boateng geplant wird, ist unverständlich. Boateng gehört immer noch zu den besten Innenverteidigern der Bundesliga und war ebenfalls maßgeblich an den Erfolgen in den letzten Jahren beteiligt. Angeblich wurde Boateng kurz vor dem so wichtigen Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Paris St. Germain von Salihamidzic fast schon beiläufig mitgeteilt, dass nach dieser Saison für ihn Schluß ist beim FC Bayern. So geht man mit verdienten Spielern nicht um. Das ist eine Frage des Anstands und des Respekts.

Hansi Flick ist in der Mannschaft sehr beliebt. Ein Abschied von Flick könnte womöglich auch den einen oder anderen Spieler zum Nachdenken bringen. 

Unabhängig davon, ob der FC Bayern diese Saison noch Deutscher Meister wird oder nicht, Flick geht auf jeden Fall als der erfolgreichste Trainer in die Geschichte des FC Bayern ein. Sechs Titel innerhalb von 12 Monaten, das sogenannte Sextuple, schaffte vor Flick kein Bayern-Trainer. Weder Lattek, noch Hitzfeld, noch Heynckes, noch Guardiola. 

Man muß von den Verantwortlichen des FC Bayern erwarten, dass sie um Flick kämpfen. Nicht nur seine Erfolge, sondern auch seine Menschlichkeit im Umgang mit den Spielern, seine Beliebtheit im Team und seine insgesamt erfrischend sympathische Art müssen auch berücksichtigt werden. Man muß nicht immer einer Meinung sein, aber die Erfolge sprechen für sich und es geht immer um Respekt.

Für den aktuellen Kader zeichnet der Sportvorstand verantwortlich. Flick hat zumindest bis jetzt noch das beste aus der Mannschaft in einer für alle schwierigen und extremen Saison wegen der Corona-Pandemie heraus geholt.

Das Ideale wäre, wenn Flick und Brazzo, vielleicht unter Vermittlung der Bosse, sich doch noch zum Wohle des FC Bayern zusammen raufen könnten. Wenn aber partout keine Zusammenarbeit zwischen den beiden Herren mehr möglich sein sollte, dann sollte der Verein eine klare Entscheidung treffen und zwar pro Flick und dann müßte Brazzo gehen. Flick ist definitiv schwerer zu ersetzen, als der Sportvorstand. Zudem wäre es sicherlich schwer einen Trainer vom Format Hansi Flick, bei dem das Gesamtpaket passt, als Flick-Nachfolger zu finden. Flick passt perfekt zum FC Bayern, genauso wie seine Vorgänger Hitzfeld und Heynckes. 

Ein Trainer muß bei Transfers immer ein Wörtchen mitreden können, schließlich ist es der Trainer, der täglich mit den Spielern arbeitet und bei Mißerfolg den Kopf hin halten muß.

Was man allerdings bei Flick kritisieren muß ist, dass seine Ankündigung nach dem Wolfsburg-Spiel erfolgte, vor allem, wenn es gegen vorherige Absprachen verstoßen haben sollte. Der FC Bayern hat in dieser Woche noch zwei schwere Spiele. Es wäre besser gewesen, wenn Flick zumindest noch eine Woche bis nach dem Mainz-Spiel gewartet hatte. Nicht, dass diese Aussage von Flick noch den Erfolg auf den letzten Metern der Saison riskiert. Aber scheinbar mußte es raus und Flick konnte oder wollte nicht mehr länger warten. Man weiß es nicht.

Aber vielleicht kann die Vereinsführung Hansi Flick noch umstimmen, auch wenn man sich dann vom Sportvorstand trennen müßte.





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