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Montag, 28. September 2020

Hoeneß blamiert müde Bayern

Es war eine Niederlage fast mit Ansage, aber irgendwann mußte es den FC Bayern ja mal erwischen. Nach 32 ungeschlagenen Pflichtspielen, nach 23 Pflichtspielsiegen in Folge und erstmals im Kalenderjahr 2020 verlor der FC Bayern mal wieder ein Pflichtspiel, aber das gleich deftig. Mit 1:4 unterlag der FC Bayern am 2.Spieltag der Bundesliga auswärts bei der TSG Hoffenheim.

Der Hauptgrund der Niederlage ist sicherlich die Müdigkeit in Kopf und Beinen beim FC Bayern. Keine 72 Stunden vorher erkämpfte sich der FC Bayern in Budapest gegen die internationale Spitzenmannschaft vom FC Sevilla den UEFA-Supercup und mußte dabei in die Verlängerung und 120 Minuten fighten. Dann ist es klar, dass dem FC Bayern, trotz einiger Wechsel, die Frische fehlte. Zumal die Hoffenheimer sehr aggressiv zu Werke gingen, auf Konter spielten und Ungenauigkeiten im Bayern-Spiel konsequent nutzten. Das Spiel in Sinsheim machte klar deutlich, dass sich der FC Bayern unbedingt noch in der Breite verstärken muß. Mit diesem kleinen Kader ist das bevorstehende Hammerprogramm, gerade im Herbst in den nächsten Wochen und Monaten, wohl kaum zu bewältigen. Denn dann drohen ähnliche Reisen, kräftezerrende Spiele unter der Woche in der Champions League und aggressive Gegner in der Bundesliga am Wochenende.

Es war ein Fehler Thiago gehen zu lassen, zudem hätte man zumindest Ivan Perisic halten müssen. Bis auf Leroy Sane kam zu dieser Saison erst ein ernstzunehmender Neuzugang. Das ist dünn und viel zu wenig. Da muß sich, solange das Transferfenster noch offen ist, einiges tun. Die Personalplanungen für diese Saison sind bisher katastrophal. Tut sich am Bayern-Kader für diese Saison nichts elementares mehr, dann droht eine bittere Saison. Einen Vorgeschmack was dem FC Bayern in dieser Saison blühen könnte mußte man in Sinsheim gegen die TSG Hoffenheim, bestenfalls eine durchschnittliche Bundesligamannschaft, erleben.

Beim FC Bayern fehlte in Sinsheim nur der verletzte Neuzugang Tanguy Nianzou. Kingsley Coman war nach seiner Quarantäne wieder dabei, saß zunächst aber auf der Bank. Coman wurde aber noch im Verlauf der zweiten Halbzeit eingewechselt. In der Abwehrreihe begann Alphonso Davies für Lucas Hernandez und Jerome Boateng für Niklas Süle. Im Mittelfeld startete Corentin Tolisso für Leon Goretzka und im Sturm bekam Robert Lewandowski zunächst eine Pause. Für ihn begann Joshua Zirkzee. Goretzka und Lewandowski wurden aber noch im Verlauf der zweiten Halbzeit eingewechselt, genauso wie der Nachwuchsspieler Jamal Musiala. Und da fängt das Problem an. Aufgrund des dünnen Kaders hat man beim FC Bayern kaum Möglichkeiten von der Bank nach zu legen. Auch noch mit dabei war der angeblich kurz vor dem Absprung stehende Javier Martinez, der aber nicht zum Einsatz kam.

Die Hoffenheimer, seit dieser Saison trainiert von Sebastian Hoeneß, der die Bayern-Amateure in der letzten Saison sensationell zur Meisterschaft in der 3.Liga führte, wirkten, was keine Überraschung war, deutlich frischer und aggressiver in den Zweikämpfen. Sie lauerten in der eigenen Hälfte und warteten auf Fehler des FC Bayern, die dann auch kamen. Es ging meist immer nach dem selben Schema. Ballverlust des FC Bayern, lange Bälle in Richtung Bayern-Tor und schon war die hoch stehende, zu hoch stehende, Abwehrreihe des FC Bayern überspielt und es wurde ein ums andere mal gefährlich.

Die Führung der Hoffenheimer resultierte allerdings durch einen Eckball, den Bicakcik  verwertete. Nur wenige Minuten später leistete sich Benjamin Pavard einen Katastrophenpass, den Dabbur zum 2:0 für Hoffenheim ausnutzte. Allerdings war das Spielglück mal wieder nicht auf Seiten des FC Bayern. Denn kurz zuvor hätte es einen Strafstoß für den FC Bayern geben müssen, nachdem Thomas Müller im Hoffenheimer Strafraum gefoult wurde, aber die Pfeife des Schiedsrichters blieb stumm. Statt des möglichen Ausgleich 0:2.

Ein bißchen Hoffnung keimte beim FC Bayern nochmal auf, als Joshua Kimmich den Ball zum Anschlußtreffer in das Hoffenheimer Tor nagelte. Dennoch änderte sich am Spiel nicht viel. Kurz vor der Pause traf der Hoffenheimer Kramaric noch die Latte.

Pausenrückstand für den FC Bayern, dennoch war noch alles drin. Aber auch nach dem Wechsel änderte sich am Spielgeschehen nicht viel. Die Hoffenheimer blieben mit ihren langen Bällen gefährlich und der FC Bayern hatte Mühe sich gute Torgelegenheiten zu erarbeiten. Dennoch hätte der Ausgleich fallen können, aber Joshua Zirkzee traf nur die Latte.

Der FC Bayern versuchte Druck aufzubauen und warf mit fortschreitender Spielzeit alles nach vorne, was den Hoffenheimern natürlich noch mehr Platz gab. Zunächst vergab noch der Hoffenheimer Skov eine Gelegenheit, aber kurz darauf viel dann doch das entscheidende 3:1 durch Kramaric. Das Spiel war durch. In der Nachspielzeit der x-te Konter der Hoffenheimer. Manuel Neuer foulte den Hoffenheimer Bebou im Bayern-Strafraum. Es gab Strafstoß für Hoffenheim, den Kramaric zum 4:1-Endstand verwandelte.

Trotz Reisestrapazen und Müdigkeit, aber so darf sich der FC Bayern nicht präsentieren, zumal der Gegner nur die TSG Hoffenheim war, keine Spitzenmannschaft. Nach dieser desolaten Vorstellung darf man nicht einfach zur Tagesordung übergehen. Auch von den eingewechselten Spielern wie z.B. Lewandowski oder Goretzka kam kein Impuls mehr. Diese Leistung war eines Quadruple-Siegers unwürdig.

Borussia Dortmund, RB Leipzig, Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach ließen alle Punkte liegen, aber der FC Bayern konnte das nicht ausnutzen. In der Bundesliga-Tabelle rutschte der FC Bayern auf den siebten Platz ab und liegt jetzt drei Punkte hinter dem neuen Tabellenführer TSG Hoffenheim. Nur die Hoffenheimer und der FC Augsburg starteten mit zwei Siegen an den ersten zwei Spieltagen in die neue Saison. Das ist schon sehr überraschend.

Das Thema "Müdigkeit" wird wohl weiter Thema beim FC Bayern bleiben. Denn schon am kommenden Mittwoch geht es für den FC Bayern weiter. Dann muß der FC Bayern daheim in der Allianz Arena im Kracher gegen Borussia Dortmund ran im Spiel um den DFL-Supercup. Da muß nach der Blamage in Sinsheim eine Reaktion folgen. Die Frage ist aber wie das gehen soll? Es kann doch nicht sein, dass die Mannschaft nach nur drei Pflichtspielen der neuen Saison schon platt wirkt. Auf jeden Fall hat der FC Bayern mit so einer Leistung wie in Sinsheim am kommenden Mittwoch wohl kaum eine Chance was zu reißen.





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