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Donnerstag, 26. Oktober 2017

ULREICH ! Nach Elfer-Krimi im Achtelfinale

Das war nichts für schwache Nerven. 5:4 führte der FC Bayern im Elfmeterschießen des Zweitrundenspiels im DFB-Pokal bei RB Leipzig. Dann lief Timo Werner an, aber Sven Ulreich parierte und der FC Bayern hatte das Achtelfinale erreicht.
Der FC Bayern mußte mit einigen Personalsorgen antreten. Manuel Neuer, Franck Ribery, Juan Bernat, Thomas Müller und James Rodriguez fehlten alle verletzungsbedingt. Zudem waren Mats Hummels und Kingsley Coman leicht angeschlagen, standen aber beide in der Startelf. Javier Martinez stand nach Verletzung wieder zur Verfügung, saß aber zunächst auf der Bank. Er wurde im Verlauf der zweiten Halbzeit aber noch eingewechselt. Auch auf der Bank saß Kwasi Okyere Wriedt aus der 2.Mannschaft des FC Bayern. Auch er kam, im Verlauf der Verlängerung, noch ins Spiel.
Es entwickelte sich von Beginn an eine temporeiche Partie auf Augenhöhe, Torchancen waren aber zunächst Mangelware. Das Geschehen spielte sich vornehmlich zwischen den Strafräumen ab. Als erstes wurden die Leipziger dann gefährlich. Forsberg und zweimal Augustin hatten die ersten Gelegenheiten für Leipzig. Dann der erste große Aufreger. Arturo Vidal foult am Bayern-Strafraum den Leipziger Forsberg und Schiedsrichter Zwayer pfiff zunächst Strafstoß. Er nahm dann aber nach Rücksprache mit dem Assistenten die Entscheidung zurück und gab Freistoß für Leipzig. Die absolut richtige Entscheidung, denn das Foul war vor dem Strafraum. Forsberg führte den Freistoß aus, war gefährlich, aber nicht drin. Kurz vor der Pause dann noch Sabitzer für die Leipziger und Corentin Tolisso für den FC Bayern mit einem Versuch, aber es ging torlos in die Halbzeit. Kurz nach dem Halbzeitpfiff gab es einen Eklat. Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick stürmte auf den Platz und wollte dem Schiedsrichter scheinbar irgendwas auf dem Smartphone zeigen. Ein unmögliches und unsportliches Verhalten. Rangnick hat auf dem Spielfeld nichts zu suchen. Scheinbar konnte er sich mit dem nicht gegeben Strafstoß für Leipzig nicht abfinden, dabei lag der Schiedsrichter absolut richtig mit der Entscheidung keinen Strafstoß zu geben.
Leipzig hatte im ersten Abschnitt die besseren Gelegenheiten, ansonsten war es eine ausgeglichene erste Hälfte.
Die erste Gelegenheit nach dem Wechsel vergab Kingsley Coman für den FC Bayern. Kurz darauf gab es die Gelb/Rote Karte gegen Leipzigs Keita. Keita beging ein taktisches Foul an Robert Lewandowski. Das bedeutet zwingend die gelbe Karte und da Keita bereits schon eine gelbe Karte in dem Spiel gesehen hatte, sah er folgerichtig die gelb/rote Karte. Auch hier lag der Schiedsrichter absolut richtig. In der Folge wurde der FC Bayern immer dominanter und kam zu Torchancen. Zweimal Lewandowski und Coman vergaben die nächsten Bayern-Chancen. Doch dann gab es wie aus dem Nichts einen Strafstoß für Leipzig. Zweikampf zwischen Jerome Boateng und dem Leipziger Poulsen im Bayern-Strafraum und Poulsen fällt. Der Strafstoß war eine krasse Fehlentscheidung. Wenn überhaupt, dann hatte sich Poulsen bei Boateng eingehakt. Man könnte es fast schon als Schwalbe bezeichnen. Eine Frechheit da auf Strafstoß zu entscheiden. Mit Schwalben kennt man sich in Leipzig ja bestens aus, siehe Werner letzte Saison gegen Schalke 04. Forsberg verwandelte den Strafstoß zur Leipziger Führung. Der FC Bayern zeigte sich aber nicht geschockt und antwortete nur wenige Minuten später. Thiago erzielte den hoch verdienten Ausgleich. Der FC Bayern suchte dann in der Schlußphase die Entscheidung, aber Thiago, Joshua Kimmich und Lewandowski vergaben weitere Gelegenheiten für den FC Bayern und so rettete sich RB Leipzig mit Glück in die Verlängerung. 
In der Verlängerung ging es so weiter. Fast ein Spiel auf ein Tor. Der FC Bayern dominierte die Partie und hatte weitere Möglichkeiten. Doppelchance von Thiago und Kimmich. Das zweite Bayern-Tor wollte nicht fallen. Dann traf der eingewechselte Amateure-Spieler des FC Bayern Wriedt die Latte. Unfassbar. Lewandowski vergab zwei weitere Möglichkeiten für den FC Bayern, aber der Ball wollte nicht ins Leipziger Tor. Von den Leipzigern kam kaum Entlastung. Kurz vor Schluß ein Versuch von Leipzigs Werner, aber es fiel kein weiterer Treffer mehr. So mußte das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Der FC Bayern ließ mal wieder etliche gute Gelegenheiten liegen und so konnten sich die Leipziger sogar ins Elfmeterschießen retten.
Der FC Bayern begann und Lewandowski traf. Bernardo glich für Leipzig aus. David Alaba brachte den FC Bayern wieder in Front, aber Kampl glich für Leipzig erneut aus. Mats Hummels traf für den FC Bayern, Halstenberg für Leipzig. Der eingewechselte Sebastian Rudy traf für den FC Bayern, aber Orban konnte wieder für Leipzig ausgleichen. Dann traf Arjen Robben. 5:4 im Elfmetereschießen für den FC Bayern. Es folgte der Auftritt von Neuer-Ersatz Sven Ulreich. Er hielt den Elfmeter von Werner. Das war die Entscheidung. 5:4 im Elfmeterschießen, insgesamt 6:5 für den FC Bayern. Der FC Bayern steht im Achtelfinale des DFB-Pokal.
Was hat eigentlich Jupp Heynckes mit Sven Ulreich gemacht? Während Ulreich zuletzt unter Carlo Ancelotti den ein oder anderen Fehler begang und phasenweise ziemlich wackelte, scheint er sich jetzt unter Heynckes zu einem echten Neuer-Ersatz zu mausern. Natürlich kommt er an Manuel Neuer nicht ran, muß er auch nicht, Neuer ist der beste Torwart der Welt, aber aktuell hält Ulreich sehr stark. Im vierten Spiel nach der Heynckes-Rückkehr kassierte Ulreich erst den ersten Gegentreffer und das per Strafstoß. Unter Heynckes konnte Ulreich bisher nur per Elfmeter bezwungen werden.
Es war ein hart erkämpfter, aber unterm Strich ein hoch verdienter Sieg des FC Bayern, auch wenn es im Elfmeterschießen Glückssache ist. Der FC Bayern hatte ein deutliches Chancenplus und hätte die Partie eigentlich nach 90, spätestens aber nach 120 Minuten entscheiden müssen. Aber der FC Bayern ging einfach mal wieder zu fahrlässig mit seinen Torchancen um. Das hätte sich rächen können. Zudem dominierte der FC Bayern über weite Strecken das Spiel.
Insgesamt war es ein temporeiches und hoch klassiges Spiel zwischen zwei deutschen Spitzenmannschaften.
Über den Schiedsrichter dürfen sich die Leipziger nicht beklagen. Der Schiedsrichter lag nur bei einer wichtigen Entscheidung daneben, nämlich beim Strafstoß, den Leipzig in der zweiten Hälfte bekam, aber nicht hätte bekommen dürfen. 
Auf wen der FC Bayern im Achtelfinale des DFB-Pokal trifft, das entscheidet sich am kommenden Sonntag, wenn das Achtelfinale ausgelost wird.
Ausgetragen wird das Achtelfinale noch in diesem Jahr, nämlich am 19. und 20.Dezember 2017.
Am kommenden Samstag treffen sich der FC Bayern und RB Leipzig bereits wieder. Dann geht es in München in der Allianz Arena um wichtige Punkte in der Bundesliga. Dann treffen der aktuelle Tabellenzweite und der aktuelle Tabellendritte im absoluten Spitzenspiel aufeinander. Es wird sich dann zeigen, wer den Kraftakt vom Pokalspiel bis dahin besser verkraften wird.


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