Das nächste Spiel

Powered by Live-Ticker.com

Freitag, 2. Dezember 2022

DFB-Team trotz Sieg ausgeschieden

Ist das bitter. Hausaufgaben gemacht, dennoch ist die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Katar ausgeschieden. Im letzten Gruppenspiel gewann die DFB-Elf trotz zwischenzeitlichen Rückstand am Ende mit 4:2 gegen Costa Rica, nützte aber alles nichts, da Japan im Parallelspiel überraschend gegen Spanien gewann. So scheidet Deutschland als Gruppendritter mit vier Punkten aus. 

Selten war ein Ausscheiden wohl so unnötig wie bei der WM in Katar. Im ersten Gruppenspiel gegen Japan, am Ende das entscheidende Spiel, verlor Deutschland trotz klarer Überlegenheit wegen ein paar unkonzentrierter Minuten. Gegen Spanien machte die DFB-Elf ein starkes Spiel, war bei dem Unentschieden dem Sieg am Ender näher als die Spanier und gegen Costa Rica war Deutschland erneut hoch überlegen mit vielen großen Möglichkeiten und hätte weitaus höher gewinnen können als mit 4:2. Am Ende lag es nur am Spiel gegen Japan, an ein paar Minuten. Ist klar, dass jetzt auf die Nationalmannschaft scharfe Kritik kommt, aber das ist überzogen. Leistungstechnisch war es absolut in Ordnung. Nur die unglückliche Niederlage gegen Japan verhinderte das Weiterkommen. Und der doch überraschende Sieg der Japaner gegen Spanien. Damit konnte man nicht unbedingt rechnen. Da den Spaniern für den weiteren Turnierverlauf der zweite Platz besser gefallen könnte als der Gruppensieg, stellt sich die Frage, ob die Spanier alles reingehauen haben. Zudem war das Siegtor der Japaner gegen Spanien irregulär. Es kam also alles zusammen. Hätte Japan gegen Spanien nicht gewonnen, dann wäre Deutschland mit den selben Ergebnissen und Leistungen weiter gekommen und dann würde es natürlich nicht diese Kritik geben, die jetzt über das Team einprasselt. Darüber sollte man mal nachdenken.

Eine überaus unglückliche Figur machte allerdings die DFB-Spitze. Das ganze Theater um die Kapitänsbinde vor dem Japan-Spiel war absolut sinnlos und überflüssig und lenkte einfach ab. Da das Japan-Spiel am Ende entscheidend war hat die DFB-Spitze das Vorrundenaus bei dieser WM mit zu verantworten. Der DFB ist nicht bei der Weltmeisterschaft um "Zeichen" zu setzen oder Politik zu machen, dafür sind andere zuständig. Der DFB hat sich einzig und alleine und nur um den Sport zu kümmern. Wenn einer zurück treten müßte, dann als erstes DFB-Präsident Neuendorf. 

Und damit kurz zum Sportlichen: Beim Sieg gegen Costa Rica standen mit Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Serge Gnabry, Jamal Musiala, Leroy Sane und Thomas Müller alle sieben Spieler des FC Bayern in der Startformation. 

Das DFB-Team begann sehr schwungvoll und kam schnell zu ersten Möglichkeiten, aber Jamal Musiala und Thomas Müller vergaben. Kurz darauf dann aber doch die Führung. Serge Gnabry brachte Deutschland in Front. Joshua Kimmich, Musiala und Gnabry hatten weitere Möglichkeiten für das DFB-Team, verpassten aber den zweiten Treffer. So blieb Costa Rica im Spiel. Und das rächte sich fast schon kurz vor der Pause, aber Fuller vergab eine gute Gelegenheit für Costa Rica.

Auch nach dem Wechsel war das DFB-Team weiter klar überlegen, kam aber zunächst nicht mehr zu guten Möglichkeiten und Costa Rica schlug zurück. Tejeda erzielte wie aus dem Nichts den Ausgleich für Costa Rica. Und es kam noch dicker. Es kam alles zusammen. Jamal Musiala, einmal mehr bester deutscher Spieler, scheiterte gleich zweimal am Aluminium. Statt der erneuten Führung für den DFB ging plötzlich, wieder aus dem Nichts, Costa Rica gar in Führung. Manuel Neuer bugsierte sich den Ball ins eigene Tor. Unfassbar. Aber die DFB-Auswahl zeigte zumindest Moral. Kurz nach dem Rückstand erzielte der eingewechselte Kai Havertz den Ausgleich. Deutschland drängte und ging dann erneut in Führung. Wieder traf Havertz. Kurz vor Schluß erzielte der ebenfalls eingewechselte Niclas Füllkrug noch das 4:2 für die DFB-Auswahl. Zu mehr reichte es aber dann nicht mehr. Zwar 4:2 gewonnen, aber dennoch ausgeschieden.

Wenn das frühe Ausscheiden etwas positives hat, dann, dass die Nationalspieler des FC Bayern sich jetzt etwas länger erholen können, bis es dann in der zweiten Januarhälfte 2023 nach der Winterpause mit der Bundesliga weiter geht. Auch Alphonso Davies ist mit Kanada nach der Vorrunde bereits ausgeschieden. Ein Weiterkommen von Eric Maxim Choupo-Moting mit Kamerun ist nur noch theoretischer Natur. De Ligt mit der Niederlande, Stanisic mit Kroatien und Pavard, Upamecano und Coman mit Frankreich stehen im Achtelfinale der WM. Lucas Hernandez verletzte sich schwer und wird wohl lange ausfallen.



1 Kommentar: