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Samstag, 6. Juli 2024

Unverdient ums Halbfinale gebracht

Es war die 106. Minute. Der große Aufreger im Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft zwischen Spanien und Deutschland. Jamal Musiala zog ab und der Spanier Cucurella blockte den Schuß im spanischen Strafraum mit dem Arm. Der Arm war abgespreizt, der Schuß wäre auf das spanische Tor gegangen. Ein glasklarer Strafstoß. Deutlicher geht es nicht mehr. Aber was passierte? Kein Pfiff des Schiedsrichters. Kein Strafstoß. Der Schiedsrichter schaute es sich nicht mal am Bildschirm an. Eine klare Fehlentscheidung. Man kann schon von einem Skandal sprechen. So kam es wie es kommen mußte. Kurz vor Ende der Verlängerung trafen dann die Spanier zum Sieg und Deutschland scheidet im Viertelfinale der Heim-EM unverdient und unglücklich aus. Deutschland wurde klar um das Halbfinale gebracht. Hätte es den fälligen Strafstoß gegeben, dann stünde wohl jetzt Deutschland im Halbfinale. Unfassbar und einfach nur tragisch. Das DFB-Team wurde um den verdienten Lohn gebracht.

In Stuttgart standen gegen die Spanier vier Bayern-Spieler in der Startformation. Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Leroy Sane und Jamal Musiala begannen. Auch Thomas Müller kam noch zum Einsatz und wurde in der Schlußphase der regulären Spielzeit eingewechselt.

Die Spanier hatten den besseren Start und direkt durch Pedri die erste Möglichkeit. Auch in der Folge war Spanien aktiver und kam zu dem ein oder anderen Abschluß, richtig gefährlich für das deutsche Tor wurde es aber nicht. Mit zunehmender Spieldauer fand das DFB-Team besser in die Partie und hatte durch Kai Havertz eine erste gute Gelegenheit. Gefährlicher bis zur Pause blieben aber die Spanier, die durch Laporte und Olmo weitere Abschlüsse verzeichneten. Kurz vor der Pause hatte das DFB-Team durch Havertz noch eine Möglichkeit, aber es ging torlos in die Pause.

Die zweite Halbzeit war erst wenige Minuten alt, da gingen die Spanier durch Olmo in Führung. Ein Schock, der aber schnell wütenden Angriffen des DFB-Teams wich. Angestachelt vom Rückstand wurde das deutsche Team mutiger und legte deutlich zu. Das deutsche Team erhöhte kontinuierlich den Druck und hatte durch die eingewechselten Florian Wirtz und Robert Andrich Abschlüsse. Der ebenfalls eingewechselte Niclas Füllkrug traf dann nur den Pfostren des spanischen Tores. Das hätte der Ausgleich sein können. Deutschland drängte auf den Ausgleich, aber Musiala und Havertz vergaben weitere Möglichkeiten. Kurz vor Schluß dann doch noch der verdiente Ausgleich. Wirtz traf und ließ das DFB-Team jubeln. In der Nachspielzeit der regulären Spielzeit vergab der eingewechselte Thomas Müller sogar noch den Siegtreffer. So blieb es beim 1:1 und es ging in die Verlängerung. 

In der Verlängerung konzentrierten sich beide Teams zunächst auf die Defensive. Großchancen wurden rar. Musiala für das DFB-Team und Oyarzabal für Spanien hatten Versuche. Kurz vor Ende der ersten Hälfte der Extrazeit vergab Wirtz die Chance auf die deutsche Führung. Weiter 1:1 und letzter Seitenwechsel. Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit der Verlängerung dann die anfangs ausführlich beschriebene Szene im spanischen Strafraum. Deutschland wurde ein glasklarer Handstrafstoß nach einem Schuß von Musiala verwehrt, den Cucurella eindeutig mit abgespreizten Arm im spanischen Strafraum geblockt hatte. Die wohl Spiel entscheidende Szene. Kurz vor Ende der Verlängerung wurde es dann richtig dramatisch. Erst vergab Füllkrug den Siegtreffer. Der Treffer fiel dann aber kurz darauf auf der anderen Seite. Merino traf für Spanien zur Führung. Damit aber immer noch nicht genug. In der Nachspielzeit der Verlängerung vergab erneut Füllkrug noch die große Gelegenheit auf den erneuten Ausgleich. Der Spanier Carvajal sah tief in der Nachspielzeit der Verlängerung noch die Gelb/Rote Karte. Das rettete die deutsche Mannschaft aber auch nicht mehr. So blieb es bei einer äußerst bitteren und unglücklichen 1:2 n.V.-Niederlage gegen Spanien.

In der ersten Hälfte waren die Spanier aktiver in einem Spiel, das ansonsten auf Augenhöhe statt fand. Nach dem 0:1 in der zweiten Halbzeit wurde Deutschland immer stärker und dominierte bis zum Ende, inklusive Verlängerung, klar die Partie, ließ aber etliche Torchancen ungenutzt. Offensiv war von den Spaniern nicht mehr viel zu sehen, bis sie kurz vor dem Ende der Verlängerung zu schlugen. Unterm Strich eine absolut unglückliche und unverdiente Niederlage, zu der der Schiedsrichter zu einem großen Teil beitrug, wegen dem klaren Handstrafstoß, der völlig unverständlicher Weise nicht gegeben wurde. Fast schon skandalös. Deutschland wurde um den verdienten Lohn, das Halbfinale, gebracht.

Diese Niederlage ist besonders für Ex-Bayern-Spieler Toni Kroos bitter. Es war das letzte Spiel für Kroos, der angekündigt hatte nach der EM seine Karriere zu beenden.

Dieses bittere Ausscheiden bei der Heim-EM im Viertelfinale gilt es jetzt zu verdauen. Dazu haben die deutschen Nationalspieler im jetzt anstehenden Urlaub Zeit. Dennoch kann das DFB-Tram auf eine starke Heim-EM zurück blicken. Nach drei wenig erfolgreichen Turnieren wurde bei dieser EM immerhin das Viertelfinale erreicht und Deutschland hat gezeigt, dass man wieder in der Spitze angekommen ist und mit den Großen mithalten kann. Spanien hatte man am Rande der Niederlage. Drei Siege, ein Unentschieden und nur eine unglückliche Niederlage nach Verlängerung, dabei insgesamt elf Tore erzielt sind eine gute Bilanz. Das deutsche Team kann erhobenen Hauptes diese EM verlassen und Fußball-Deutschland kann wieder stolz sein auf seine Fußball-Nationalmannschaft.

Für Spanien hingegen geht die EM weiter. Die Spanier treffen am kommenden Dienstag in München in der Allianz Arena im ersten Halbfinale auf Frankreich.