What a game! Ein besseres Geschenk hätte die Mannschaft Uli Hoeneß in seinem letzten Spiel als Bayern-Präsident nicht machen können.
Es war eine Gala erster Klasse, die der FC Bayern im Prestigeduell gegen Borussia Dortmund ablieferte und das über die kompletten 90 Minuten.
Mit 4:0 fertigte der FC Bayern den BVB ab und war in allen Belangen die bessere Mannschaft. Es ist kaum zu glauben, wo die Mannschaft plötzlich diese Leistung her nahm, wenn man nur eine Woche zurück geht und das Spiel in Frankfurt, dieses 1:5-Desaster, als Vergleich heran zieht.
Schon im Champions League-Spiel gegen Olympiakos Piräus unter der Woche war schon eine deutliche Leistungssteigerung zu sehen, vor allem in der Defensive.
Der neue Trainer Hansi Flick, der jetzt wohl bis auf weiteres erstmal Bayern-Trainer bleiben wird, hat es scheinbar geschafft, die zuletzt wackelige Defensive trotz großer Verletzungssorgen im Defensivbereich zu stabilisieren. Das war auch von Nöten, denn der FC Bayern kassierte diese Saison bislang deutlich zu viele Gegentore.
Nach der guten Leistung in der Champions League gegen Olympiakos Piräus schickte Hansi Flick die gleiche Startelf auch gegen Borussia Dortmund aufs Feld. Er nahm also keine Wechsel vor. David Alaba spielte wieder in der Innenverteidigung, Alphonso Davies in der Defensive und Joshua Kimmich im Mittelfeld. Für Thiago und Philippe Coutinho blieb also erneut nur der Platz auf der Bank, beide wurden aber noch im Verlauf der zweiten Halbzeit eingewechselt.
Verzichten mußte der FC Bayern weiterhin auf die verletzten Niklas Süle, Lucas Hernandez und Fiete Arp, sowie den gesperrten Jerome Boateng.
Bei den Dortmundern standen mit Mario Götze und Mats Hummels zwei Ex-Bayern-Spieler in der Anfangsformation.
Nach anfänglichen leichtem Abtasten übernahm der FC Bayern schnell das Kommando in dem Spiel und ließ Ball und Gegner laufen.
Und natürlich war es Robert Lewandowski, der dann den FC Bayern in Führung brachte. Der FC Bayern hatte alles alles Griff, aber das zweite Tor wollte (noch) nicht fallen, weil Kingsley Coman, Serge Gnabry und Lewandowski weitere Möglichkeiten nicht nutzen konnten.
Von den Dortmundern war offensiv nichts zu sehen. Erst kurz vor der Pause flog mal ein Ball halbwegs gefährlich in Richtung des Bayern-Tores, aber keine wirkliche Gefahr. So ging es mit einer absolut verdienten 1:0-Führung für den FC Bayern in die Halbzeit. Das beste für die Dortmunder war noch, dass es nur ein Tor Rückstand war.
Aber auch das erledigte sich dann kurz nach Wiederanpfiff. Nur wenige Minuten nach dem Wechsel war es Serge Gnabry, der auf 2:0 für den FC Bayern erhöhte. Ansonsten weiterhin ein unverändertes Bild. Der FC Bayern war hoch überlegen und drückte die Dortmunder hinten rein, die das Bayern-Tor überhaupt nicht gefährden konnten, weil sie in der Defensive nur gefordert waren.
Der FC Bayern spielte sich schon fast in einen Rausch und kam dem dritten Tor sehr nahe, aber Gnabry und Lewandowski brachten den Ball (noch) kein weiteres mal im Dortmunder Tor unter.
Von den Dortmundern kam offensiv weiter nichts, bis auf eine Ausnahme. Der eingewechselte Alcacer hatte plötzlich wie aus dem Nichts die dicke Gelegenheit für die Dortmunder auf den Anschlußtreffer, vergab aber.
Ansonsten lief das Spiel aber weiterhin nur in eine Richtung, in Richtung des Dortmunder Tores. Und dann klingelte es zum dritten mal. Robert Lewandowski, der Spieler des Spiels, erzielte seinen zweiten Treffer und markierte das 3:0 für den FC Bayern. Das war dann die endgültige Entscheidung. Doch damit noch nicht genug. Nur ein paar Minuten später bugsierte der ehemalige Bayern-Spieler Mats Hummels den Ball ins eigene Tor zum 4:0 für den FC Bayern.
Dabei blieb es dann. Mit dem 4:0 waren die Dortmunder am Ende sogar noch bestens bedient.
Es war eine insgesamt überragende Mannschaftsleistung des FC Bayern. Dennoch stachen da noch zwei Spieler heraus. Zum einen einmal mehr Robert Lewandowski, sicher Mann des Spiels, mit seinen zwei Treffern, aber auch ansonsten einer bärenstarken Leistung. Und zum anderen Alphonso Davies, der auf der defensive Außenbahn eine Weltklasseleistung ablieferte.
Defensiv ließ der FC Bayern kaum was zu. Manuel Neuer im Bayern-Tor erlebte ein ruhiges Spiel.
Nach dem Debakel von Frankfurt und der Trennung von Niko Kovac ist nach den letzten beiden Spielen unter Hansi Flick eine deutliche Leistungssteigerung zu sehen, vor allem steht die Abwehr wieder deutlich stabiler. Recht viele Tore hatte der FC Bayern unter Kovac ja auch schon erzielt.
Aber auf das 4:0 gegen Borussia Dortmund darf man sich nicht ausruhen. Genau da und mit so einer Leistung müssen auch die nächsten Spiele bestritten werden, auch wenn der Gegner nicht Borussia Dortmund heißt und vielleicht ein vermeintlich "Kleiner" ist.
Nach der Gala in Tottenham vor einigen Wochen kam dann ja ein unerklärlicher Leistungsabfall. Das gilt es diesmal zu verhindern. Denn mit Blick auf die Tabelle darf sich der FC Bayern in der Hinrunde, in der es noch einige unangenehme Spiele geben wird, eigentlich nichts mehr erlauben.
Aktuell liegt der FC Bayern in der Bundesligatabelle auf dem dritten Platz mit vier Punkten Rückstand auf Tabellenführer Borussia Mönchengladbach. Und im Verlauf der Hinrunde muß der FC Bayern u.a. noch in Mönchengladbach antreten.
Jetzt ist erstmal Länderspielpause. Nach der letzten Länderspielpause im Kalenderjahr 2019 geht es für den FC Bayern wieder mit einer unangenehmen Auswärtsaufgabe weiter. Am Samstag, den 23.November 2019, muß der FC Bayern bei Fortuna Düsseldorf antreten. Schon da sollte der FC Bayern die Leistung aus dem Spiel gegen Borussia Dortmund bestätigen, wenn man erfolgreich sein will. Die Messlatte liegt mal wieder sehr hoch.
Voraussichtlich emotional wird es aber wohl bereits am kommenden Freitag, den 15.November 2019. Dann steht die diesjährige Jahreshauptversammlung des FC Bayern in der Münchener Olympiahalle an. Es wird dann der letzte Tag von Uli Hoeneß als Präsident des FC Bayern. Uli Hoeneß stellt sich nicht zur Wiederwahl für das Amt des Bayern-Präsident. Es wird dann ein neuer Präsident gewählt.
Aber mit der 4:0-Gala gegen Borussia Dortmund bereitete die Mannschaft dem scheidenden Bayern-Präsident Uli Hoeneß sicherlich ein schönes Abschiedsgeschenk.
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