"Ohne die Tore vom Gerd wären wir noch immer in unserer alten Holzhütte an der Säbener Straße." Das sagte der Kaiser Franz Beckenbauer über Gerd Müller. Treffender hätte man es nicht sagen können um auszudrücken, dass es den FC Bayern, so wie er heute da steht, ohne Gerd Müller wohl nie gegeben hätte.
Am Sonntag, den 15.August 2021, schlief Gerd Müller, der Bomber der Nation, im Alter von nur 75 Jahren für immer ein. Er litt die letzten Jahre an einer schweren Alzheimer-Erkrankung und verbrachte die letzten Jahre seines Lebens in einem Pflegeheim, in dem er nun starb.
Der gesamte FC Bayern und seine Fans und ganz Fußball-Deutschland sind in Trauer um den besten Stürmer aller Zeiten.
Gerd Müller war nicht nur ein außergewöhnlicher Fußballer, der Tore praktisch in allen Lagen erzielte, sondern auch ein bescheidener und ganz feiner Mensch. Er war nicht nur als Fußballer ein Großer, sondern auch als Mensch.
Gerd Müller wurde am 3.November 1945 in Nördlingen geboren. Er spielte zunächst beim TSV Nördlingen. 1964 wollte ihn dann ein Verein aus Giesing verpflichten, aber der damalige Geschäftsführer des FC Bayern, Walter Fembeck, war schneller. Eine Stunde vor dem geplanten Besuch der Giesinger stand Fembeck im Hause der Müllers auf der Matte. Fembeck muß wohl überzeugend gewesen sein, denn Müller entschied sich für den FC Bayern. Ein Glücksfall für den Verein und ganz Fußball-Deutschland. Wäre er zu den Giesingern gegangen, wäre vermutlich die Erfolgsgeschichte des FC Bayern und des DFB anders verlaufen, möglicherweise ohne diese Erfolge, die in den späteren Jahren folgte sollten.
Von 1964-1979 spielte Gerd Müller für den FC Bayern und absolvierte in dieser Zeit 453 Punktspielte für den FC Bayern, in denen er 398 Tore erzielte. In der Bundesliga kam Müller auf 427 Spiele für den FC Bayern, in denen er 365 Tore erzielte. Diese 365 Tore sind bis heute weiter unerreichter Rekord. In der Saison 1971/72 erzielte Müller 40 Bundesligatore. Das war 49 Jahre Rekord, bis Robert Lewandowski in der letzten Saison 41 Bundesligatore erzielte.
Gerd Müller wurde mit dem FC Bayern viermal Deutscher Meister (1969, 1972, 1973,1974), viermal DFB-Pokalsieger (1966, 1967,1969, 1971), dreimal Europapokalsieger der Landesmeister (1974, 1975, 1976), einmal Europapokalsieger der Pokalsieger (1967) und einmal Weltpokalsieger (1976).
Er wurde siebenmal Torschützenkönig in der Bundesliga (1967, 1969, 1970, 1972, 1973, 1974, 1978) und zweimal Europas Torschützenkönig (1970, 1972).
Zudem wurde er zweimal Deutschlands Fußballer des Jahres (1967, 1969) und 1970 Europas Fußballer des Jahres.
Von 1966-1974 spielte Gerd Müller für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft. In insgesamt 62 Länderspielen erzielte er 68 Tore.
Mit dem DFB wurde Müller 1972 Europameister und 1974 Weltmeister. Im WM-Finale 1974 erzielte Müller in seinem Wohnzimmer im Münchener Olympiastadion den 2:1-Siegtreffer gegen die Niederlande.
Zum Abschluß seiner Karriere spielte er noch von 1979-1981 in den USA für die Fort Lauderdale Strikers. Dort gelangen ihm in 80 Ligaspielen nochmal satte 40 Treffer.
Von 1992-2014 arbeitete Gerd Müller als Co-Trainer im Nachwuchsbereich für seinen Herzensklub FC Bayern München.
2012 hatte ich das Glück und die Ehre Gerd Müller beim Besuch des Bayern-Trainings persönlich zu treffen. Er war sofort für ein Foto bereit. Danke lieber Gerd, für diesen kurzen, aber unbezahlbaren Moment.
So jemanden wie Gerd Müller wird es nicht mehr geben. Er war ein außergewöhnlicher Mensch und Fußballer. Wir werden ihn schrecklich vermissen, aber immer in unseren Herzen tragen.
Wir drücken an dieser Stelle seiner Frau Uschi, die mit Gerd fast 55 Jahre verheiratet war, und auch in den schweren letzten Jahren immer an seiner Seite war, sowie deren gemeinsamer Tochter, unser tiefes Beileid und Mitgefühl aus.
Ruhe in Frieden, lieber Gerd. Wir werden Dich niemals vergessen und Du wirst immer ein großes Stück FC Bayern-Geschichte sein und auch bleiben.
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