Nur vier Tage nach dem Gewinn der Klub-WM in Katar mußte der FC Bayern im harten Bundesliga-Alltag wieder ran. In der heimischen Allianz Arena kam der FC Bayern allerdings gegen den Abstiegskandidaten Arminia Bielefeld nicht über ein 3:3 hinaus.
Dabei lag der FC Bayern sogar zweimal mit zwei Toren in Rückstand. Zudem war der Platz nach heftigen Schneefall in der ersten Hälfte kaum ordentlich bespielbar. Das waren keine regulären Bedingungen. Normalerweise hätte das Spiel abgebrochen werden müssen. Während der ersten Halbzeit mußte das Spiel mehrfach kurz unterbrochen werden, damit Schnee weggeräumt werden konnte. Natürlich müssen beide Mannschaften mit so einem Platz klar kommen, aber eine Mannschaft wie Arminia Bielefeld, die nicht über die Technik, sondern eher über den Kampf kommt, hat da deutliche Vorteile.
Der FC Bayern ging arg ersatzgeschwächt in die Partie. Alexander Nübel, Tangy Nianzou, Serge Gnabry und Douglas Costa fielen verletzt aus. Auch Leon Goretzka (angeschlagen), Thomas Müller (Quarantäne), Javier Martinez und Jerome Boateng waren nicht im Kader. Zudem saßen u.a. Joshua Kimmich und Benjamin Pavard nur auf der Bank. Kimmich wurde aber noch im Verlauf der zweiten Halbzeit eingewechselt.
Dafür bekam Bouna Sarr in der Abwehrreihe eine Chance, die er aber nach schwacher Leistung nicht nutzen konnte. Er wurde später für Kimmich ausgewechselt. Lucas Hernandez spielte neben Niklas Süle in der Innenverteidigung, dafür rückte David Alaba vor ins Mittelfeld. Leroy Sane und auch Chopo-Moting bekamen die Gelegenheit in der Offensive. Allerdings ist es schon nicht nach zu vollziehen, dass Choupo-Moting den Vorzug vor Jamal Musiala erhielt, der nicht mal eingewechselt wurde.
In der ersten Hälfte behinderte Schneefall ein vernünftiges Spiel. Die Umstände kamen den Bielefeldern entgegen. Dennoch war der FC Bayern die klar Ton angegebene Mannschaft, vergas aber das Toreschießen. Mit dem ersten gefährlichen Angriff gingen die Bielefelder durch Vlap gleich in Führung. Der FC Bayern drängte auf den Ausgleich, aber Corentin Tolisso, Choupo-Moting und Leroy Sane ließen Chancen liegen. Stattdessen schlugen die Bielefelder wieder zu. Pieper zum 0:2. Nicht zu fassen. Damit ging es dann in die Halbzeit. Der FC Bayern klar überlegen, aber Bielefeld kommt zweimal gefährlich vors Tor und ist effizient.
Zur zweiten Halbzeit dann kein Schnee mehr, der Rasen war wieder grün und der FC Bayern startete die Aufholjagd. Erst traf Sane den Pfosten, dann Robert Lewandowski ins Tor. Nur noch 1:2. Doch praktisch im Gegenzug der nächste Rückschlag. Gebauer traf für die Bielefelder zum 1:3. Unfassbar. Aber eines mußte man dem FC Bayern lassen, er zeigte Moral. Der FC Bayern baute nun enormen Druck auf und wurde belohnt. Tolisso gelang zunächst der Anschlußtreffer für den FC Bayern und ein paar Minuten später erzielte Alphonso Davies gar den Ausgleich zum 3:3. Zeit war noch da und nun sollte es auch der Sieg werden. Kurz darauf hatte Lewandowski die Chance zur Führung, aber vergab. Dann noch eine Schrecksunde für den FC Bayern. Der Ball lag zum vierten mal im Bayern-Tor. Diesmal war es aber Abseits. Das wäre das Schlechten aber auch zu viel gewesen. Stattdessen nochmal der FC Bayern. Kurz vor Schluß hatten dann noch Lewandowski und Kingsley Coman die Gelegenheit, konnten sie aber nicht nutzen. So blieb es am Ende beim 3:3-Unentschieden.
Natürlich kann man sagen, wenn man 0:2 und 1:3 zurück lag, dann kann man mit einem Remis leben. Allerdings hätte der FC Bayern den Sieg klar verdient gehabt und das Spiel trotz allem gewinnen müssen. Klare Feldüberlegenheit und ein deutliches Chancenplus gab es für den FC Bayern. Die Bielefelder waren selten vor dem Bayern-Tor, aber wenn, dann war der Ball meist drin. Die Bielefelder legten eine Effizienz an den Tag wie die gesamte Saison nicht. Ausgerechnet gegen den FC Bayern.
Man muß sagen, dass der FC Bayern zwei wichtige Punkte verschenkt hat. Man hat, bei allem Respekt, gegen Arminia Bielefeld gespielt. Auch wenn beim FC Bayern einige Spieler fehlten und eine anstrengende Woche hinter dem FC Bayern liegt, aber auch mit dieser Aufstellung muß man ein Heimspiel gegen Arminia Bielefeld gewinnen und das deutlich. Aber die Abwehrleistung des FC Bayern ist einfach desolat. So viele Fehler wie die Abwehr macht, kann man vorne kaum Tore schießen. Da muß dringend was passieren. 29 Gegentore in 21 Bundesligaspielen ist deutlich zu viel. Diese Abwehr hat ganz klar den Sieg gegen Bielefeld gekostet. Mit so einer Abwehr wird der FC Bayern diese Saison sicher nicht Deutscher Meister.
Durch das Remis gegen Arminia Bielefeld hat der FC Bayern jetzt nur noch fünf Punkte Vorsprung vor dem Tabellenzweiten RB Leipzig.
Am kommenden Samstag geht es für den FC Bayern in der Bundesliga weiter mit dem schweren Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt. Die Frankfurter haben derzeit einen Lauf, da droht der Vorsprung in der Tabelle weiter zu schmilzen. Mit so einer Abwehrleistung wie gegen Bielefeld wird man in Frankfurt keine Chance haben. Bleibt nur die Hoffnung, dass der ein oder andere Spieler, der gegen Bielefeld gefehlt hatte, dann wieder zur Verfügung steht. Ansonsten sieht es noch schlechter aus, als es ohnehin schon aussieht.
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