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Montag, 11. Januar 2021

Wann bekommt Flick die Abwehr in den Griff?

Der FC Bayern hat die zweite Saisonniederlage kassiert. Im Bundesligaspiel bei Borussia Mönchengladbach verlor der FC Bayern völlig unnötig mit 2:3. Dabei sah es zunächst sehr gut aus. Der FC Bayern lag ausnahmsweise mal nicht mit 0:1 zurück, sondern führte souverän mit 2:0. Wie man aber eine sichere Führung derart leichtsinnig verspielen kann, ist ein Rätsel.

Es gibt aber Gründe. Verletzungsbedingt mußte der FC Bayern auf Serge Gnabry und Javier Martinez verzichten. Kingsley Coman, der zuletzt angeschlagen fehlte, war zwar wieder dabei, saß aber zunächst nur auf der Bank. Für Coman spielte Douglas Costa. Die Leistung von Costa war schon eine Frechheit. Da kam überhaupt nichts. Man muß sich echt fragen, warum Costa fast 70 Minuten auf dem Platz stand, erst dann wurde er für Coman ausgewechselt. Warum spielte Coman in diesem schwierigen Auswärtsspiel nicht von Beginn an, zumal Gnabry fehlte? Wer auf der Bank sitzt, muß 90 Minuten spielen können. Überhaupt war das der einzige Wechsel in der gesamten Partie. Warum wird in den letzten 10, 15 Minuten bei Rückstand nicht z.B. ein Choupo-Moting, ein Stürmer, für einen defensiven Mann noch reingeworfen, um nochmal alles zu versuchen? Ob man dann noch 2:4 verliert, ist dann auch egal, aber man muß es zumindest versuchen. Genau dafür hat man noch einen Stürmer auf der Bank.

Aber das große Sorgenkind ist die Abwehr. 24 Gegentore nach 15 Spielen ist deutlich zu viel. Das ist die Bilanz eines Absteigers. Benjamin Pavard, der schon seit längeren unter seinen Möglichkeiten bleibt, spielte von Beginn an. Warum nicht ein Joshua Kimmich und dafür dann Corentin Tolisso oder Jamal Musiala neben Leon Goretzka im Mittelfeld? Die Innenverteidigung desaströs. David Alaba spielt seit seinem Zirkus um den Vertrag teilweise wirklich schlecht. Warum spielt er überhaupt noch? Man müßte da jetzt endlich mal durch greifen und ganz klar sagen, dass er sich klar dazu bekennt beim FC Bayern zu bleiben oder ansonsten sitzt er auf der Tribüne. Man darf sich als Verein nicht auf der Nase herum tanzen lassen, zumal alleine aus Leistungsgründen Alaba aktuell nichts in der Startelf verloren hat. Dann Niklas Süle und Jerome Boateng. In Mönchengladbach spielte Süle, aber im Moment ist es egal, wer von beiden spielt. Beide machen Fehler und wirken unsicher. Warum spielt nicht ein Lucas Hernandez? Der sitzt aber nur auf der Bank. Was zudem noch erschreckend ist sind nicht nur die 24 Gegentore. Wenn Manuel Neuer nicht in dem einen oder anderen Spiel noch die ein oder andere Glanzparade getätigt hätte, dann wären es noch einige Gegentore mehr. Mit so einer desolaten Abwehr wird es sehr schwer erneut Deutscher Meister zu werden.

Dann taktisches Fehlverhalten. Gefühlt läuft der Gegner derzeit pro Spiel zwei bis dreimal alleine auf das Bayern-Tor zu. Das geht gar nicht. Ein langer Ball und oft ist dann die komplette Bayern-Mannschaft überspielt. Der FC Bayern verteidigt und steht oft viel zu hoch. Das kann man bei Rückstand machen, wenn man Druck machen muß, aber so kann und darf man nicht spielen, wenn man auswärts in Mönchengladbach 2:0 führt. Gerade wegen der zu vielen Gegentore muß man bei einer Führung in Mönchengladbach dann tiefer stehen und drauf achten, dass die Defensive stabil ist, aus einer kontrollierten Defensive heraus spielen. Bei Führung sich aus kontern zu lassen, sind Amateurfehler, die einem CL-Sieger nicht passieren dürfen. Man läd den Gegner regelmäßig so zum Tore schießen ein.

Angesichts dieser Mängel muß man sich fragen was im Training gemacht wird. Bei so vielen Gegentoren sollte erstmal ordentliches Abwehrverhalten trainiert werden. Offensiv ist der FC Bayern immer für ein Tor gut. 46 erzielte Treffer in der Bundesliga sind aktuell mehr als drei Tore pro Spiel im Schnitt. Aber man kann nicht immer drei oder vier Tore schießen um ein Spiel zu gewinnen, da müssen auch mal eins oder zwei reichen. Von 15 Bundesligaspielen nur zwei ohne Gegentor. Das ist blamabel.

Dabei begann es in Mönchengladbach sehr gut. Nach einem klaren Handspiel des Gladbachers Neuhaus im Strafraum der Borussen gab es zu recht Strafstoß für den FC Bayern, den Robert Lewandowski verwandelte. Nur wenige Minuten später traf Leon Goretzka sogar zum 2:0 für den FC Bayern. Was dann aber passierte ist einfach unerklärlich. Noch vor der Pause verspielte der FC Bayern unnötig die Führung. Zwei Tore des Gladbachers Hofmann bedeuteten ein 2:2 zur Halbzeit. Und kurz nach der Pause traf sogar noch Neuhaus zum 3:2 für Mönchengladbach. Wieder drei Gegentore, bei denen der FC Bayern kräftig mit half. Danach stellten die Gladbacher sich nur hinten rein und dem FC Bayern fiel dann nichts mehr ein. Es gab zwar noch die ein oder andere Gelegenheit für den FC Bayern, aber zum Ausgleich reichte es nicht mehr. Gladbach spielte sicher nicht stark und der Gladbacher Sieg ist natürlich nicht verdient, aber wer den Gegner wieder mal derart zum Tore schießen ein läd wie der FC Bayern, der muß sich nicht wundern wenn das Spiel verloren geht.

Trotz der Niederlage in Mönchengladbach bleibt der FC Bayern vorerst Tabellenführer in der Bundesliga mit zwei Punkten Vorsprung vor RB Leipzig, weil die Leipziger zu Hause im Verfolgerduell gegen Borussia Dortmund etwas überraschend verloren. Aber es wird enger an der Tabellenspitze.

Jetzt gehen für den FC Bayern die englischen Wochen schon wieder los. Bereits am kommenden Mittwoch wartet die nächste schwere Aufgabe. Dann muß der FC Bayern im Nachholspiel der 2.Hauptrunde im DFB-Pokal beim aktuellen Tabellendritten der 2.Bundesliga Holstein Kiel antreten. Wenn die Bayern-Abwehr nicht endlich wieder stabiler steht, dann könnte es nicht nur in Kiel, sondern auch in den nächsten Bundesligaspielen zu Problemen kommen.





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