Es war die wohl bisher schlechteste Leistung des FC Bayern in dieser Saison. Lediglich ein 1:1 erreichte der FC Bayern beim 1.FC Union Berlin. Ein Treffer von Robert Lewandowski verhinderte die Komplett-Blamage. Die Quittung folgte auf dem Fuß. Der FC Bayern ist die Tabellenführung los.
Der FC Bayern offenbarte erneut eklatante Abwehrschwächen. 17 Gegentore nach elf Bundesligaspielen sind deutlich zu viel. Es kann doch nicht sein, dass selbst bestenfalls Durchschnittsmannschaften wie Union Berlin mit einem langen Ball den FC Bayern überspielen und eins ums andere mal läuft der Gegner alleine aufs Bayern-Tor zu. Der FC Bayern verteidigt viel zu hoch. Dieses hohe Verteidigen bringt nur etwas, wenn der FC Bayern, wie in der letzten Saison, dieses Monster-Pressing aufzieht, schnell den Ball gewinnt und alle Spieler mitmachen und nach rücken. Wenn aber vorne nicht konsequent gepresst wird, weil der FC Bayern ökonomischer spielt oder nach dem langen Jahr kräftemäßig dazu nicht mehr in der Lage ist, dann darf man nicht so hoch stehen. So hat der Gegner leichtes Spiel. Der FC Bayern muß künftig einfach mehr aus einer sicheren Abwehr heraus spielen, erstmal darauf achten, dass hinten die Null steht und dann kontrolliert nach vorne spielen. Aufgrund der Offensivqualitäten ist der FC Bayern immer für das ein oder andere Tor gut. Man darf aber nicht ständig, auch begünstigt durch unnötige Ballverluste, ins offene Messer laufen.
Bei Union Berlin fehlten dem FC Bayern mit Joshua Kimmich, Javier Martinez, Tanguy Nianzou (alle verletzt) und Niklas Süle (angeschlagen) erneut einige Spieler. Dafür standen David Alaba und Robert Lewandowski wieder in der Startelf, genauso wie u.a. Kingsley Coman und Serge Gnabry. Alphonso Davies bekam den Vorzug vor Lucas Hernandez. Leroy Sane kam von der Bank und wurde im Verlauf der zweiten Halbzeit für Jamal Musiala eingewechselt.
Das Spiel begann desaströs. Der FC Bayern fand in der Anfangsphase gar nicht statt. Awoniyi hatte bereits nach wenigen Sekunden die erste Gelegenheit für Union. Ging das noch gut, war es dann kurz darauf doch passiert. Prömel brachte die Eisernen nach nur wenigen Minuten in Führung. Der FC Bayern lag mal wieder hinten. Ingvartsen und erneut Awoniyi hatten weitere Gelegenheiten für die Berliner. Der FC Bayern wackelte hinten bedenklich. Müdigkeit? Mangelnde Konzentration?
Wenn der FC Bayern hinten wackelte, dann wurde wenigstens vorne oft ein Feuerwerk abgebrannt, aber auch das fand nicht statt, obwohl auch der FC Bayern einige Gelegenheiten hatte in der ersten Halbzeit. Aber zweimal Serge Gnabry, Thomas Müller, Robert Lewandowski und David Alaba konnten den Ball im Berliner Gehäuse nicht unterbringen. So ging es mit einem 0:1-Rückstand in die Halbzeit.
Nach der Pause wirkte der FC Bayern entschlossener und stand nun auch hinten sicherer. Awoniyi und Becker hatten zwar noch zwei Gelegenheiten für Union, ansonsten kam offensiv von den Eisernen aber nicht mehr viel. Der FC Bayern machte immer mehr Druck und hatte durch Kingsley Coman und Thomas Müller zwei Möglichkeiten. Dann war es endlich passiert. Robert Lewandowski traf zum erlösenden Ausgleich. Der FC Bayern versuchte in der Folge alles um das Spiel gänzlich zu drehen, aber es war kaum ein Durchkommen durch die vielbeinige Union-Abwehr. Kurz vor Schluß dann fast doch noch der Siegtreffer für den FC Bayern, aber der eingewechselte Leroy Sane brachte den Ball leider nicht im Tor unter. So blieb es beim 1:1. Ein Remis, das für den FC Bayern sicher zu wenig ist. Die Anfangsphase verschlief der FC Bayern komplett und ließ insgesamt wieder zu viele Torchancen des Gegners zu. In der zweiten Halbzeit lief es dann etwas besser, aber mehr als ein Tor sprang nicht heraus, trotz deutlicher Feldvorteile.
Der FC Bayern verlor unnötig zwei wichtige Punkte, Nutznießer war vor allem Bayer Leverkusen. Ex-Amateure Trainer des FC Bayern, Sebastian Hoeneß, konnte mit seinem Team leider keine Schützenhilfe leisten und verlor mit der TSG Hoffenheim, auch aufgrund einiger umstrittener Schiedsrichterentscheidungen in Leverkusen. Damit führt Bayer Leverkusen die Bundesligatabelle mit einem Punkt Vorsprung vor dem FC Bayern an.
Der FC Bayern muß jetzt richtig aufpassen und sich in den letzten beiden Spielen vor Weihnachten nochmal zusammen reißen. Bereits am kommenden Mittwoch geht es weiter. Dann muß der FC Bayern daheim in der Allianz Arena gegen den Tabellenvierten VfL Wolfsburg antreten, die in dieser Saison in der Bundesliga noch ungeschlagen sind. Das wird wieder eine schwere Aufgabe. Und am kommenden Samstag muß der FC Bayern noch bei den in der Bundesliga in dieser Saison ebenfalls noch ungeschlagenen Leverkusenern spielen. Das werden noch harte Spiele. Wenn die Abwehrschwächen nicht unverzüglich abgestellt werden, dann wird der FC Bayern wohl mit einem deutlichen Rückstand in der Tabelle unter dem Weihnachtsbaum sitzen.
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