Es war nur ein normales Bundesligaspiel zwischen den beiden Champions League-Spielen gegen Real Madrid. Dennoch hatte das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt einige Geschichten zu bieten. Zum einen treffen beide Teams am 19.Mai 2018 in Berlin im Finale um den DFB-Pokal erneut aufeinander, zum anderen war es ein Spiel gegen Frankfurts Trainer Niko Kovac, der ab der nächsten Saison Cheftrainer des FC Bayern wird und dann war es ein regelrechter Debütantenball. Gleich vier Nachwuchsspieler des FC Bayern, aus der U 19, bzw. aus der zweiten Mannschaft des FC Bayern standen in der Startformation. Lukas Mai, der gerade erst einen Profivertrag bis 2021 beim FC Bayern erhielt, begann in der Innenverteidigung. Für Mai war es aber bereits der zweite Einsatz bei den Profis. Schon im Bundesligaspiel bei Hannover 96 war er dabei. Auch in der Startformation im Spiel gegen Eintracht Frankfurt standen Niklas Dorsch, Meritan Shabani und Franck Evina, die alle drei ihr Bundesliga-Debüt gaben.
Was die Jungs leisteten war schon große Klasse. Trotz einer C-Elf gewann der FC Bayern klar mit 4:1 gegen Eintracht Frankfurt, wobei Niklas Dorsch nicht nur sein Bundesliga-Debüt gab, sondern auch gleich in seinem ersten Bundesligaspiel sein erstes Bundesligator zum wichtigen 1:0 erzielte.
Aber der Reihe nach. Der FC Bayern mußte auf eine ganze Reihe von wichtigen Spielern verzichten. So fehlten Manuel Neuer, Kingsley Coman, Arturo Vidal, Jerome Boateng, für den die Saison beim FC Bayern wohl leider bereits beendet ist, Arjen Robben, Javier Martinez und David Alaba allesamt verletzt. Zudem saßen u.a. James Rodriguez, Thomas Müller und Robert Lewandowski 90 Minuten auf der Bank. Joshua Kimmich stand zwar in der Startelf, wurde aber zur zweiten Halbzeit von Rafinha ersetzt. Niklas Süle und Thiago wurden im Verlauf der zweiten Halbzeit noch eingewechselt.
Lukas Mai verteidigte neben Mats Hummels in der Innenverteidigung, Niklas Dorsch kam im Mittelfeld zum Einsatz und Meritan Shabani und Franck Evina spielten im Offensivbereich neben Stoßstürmer Sandro Wagner. Auch Sebastian Rudy bekam mal wieder eine Gelegenheit sich zu zeigen, im defensiven Mittelfeld, hinter Dorsch und Corentin Tolisso.
Die erste Gelegenheit hatte dann Franck Evina für den FC Bayern, auf der anderen Seite probierte es Jovic für die Frankfurter. Kurz darauf die nächste Möglichkeit für den FC Bayern, wieder durch Evina. Dann Sandro Wagner mit einer guten Torchance für den FC Bayern. In der Folge passierte vor beiden Toren nicht viel, erst in der Schlußphase der ersten Halbzeit nahm die Partie Fahrt auf. Zunächst zwei gute Gelegenheiten für die Frankfurter. Erst vergab Gacinovic und dann war Jovic alleine vor Sven Ulreich, aber Ulle bewahrte den FC Bayern vor dem Rückstand. Es folgte der große Auftritt von Niklas Dorsch. Dorsch drückte den Ball ins Frankfurter Tor zur 1:0-Führung für den FC Bayern. Sein erstes Bundesligator gleich in seinem ersten Bundesligaspiel. Klasse. Mit der 1:0-Führung für den FC Bayern ging es in die Halbzeit.
Nachdem in der zweiten Halbzeit länger nicht viel passierte, kam dann der FC Bayern wieder zu Torchancen. Erst ein Versuch des eingewechselten Thiago, dann vergab Sandro Wagner eine gute Gelegenheit. Dann mal ein Versuch der Frankfurter durch Wolf. Doch dann nahm die Partie nochmal Fahrt auf. Wagner traf zum 2:0 für den FC Bayern. Die Vorentscheidung? Noch nicht. Denn kurz darauf kamen die Frankfurter wieder heran. Haller verkürzte auf 2:1. Dann eine Gelegenheit für die Frankfurter durch Fabian. Doch in der Schlußphase drehte der FC Bayern noch mal auf. Rafinha erzielte das erlösende und entscheidende 3:1 für den FC Bayern. Es war das erste Saisontor von Rafinha, bemerkenswert. Kurz danach fast das nächste Tor für den FC Bayern, aber Corentin Tolisso vergab eine gute Möglichkeit. Das vierte Tor fiel dann aber doch noch für den FC Bayern. Der eingewechselte Niklas Süle traf zum 4:1 für den FC Bayern.
Dabei blieb es dann. Am Ende gewann die C-Elf des FC Bayern gegen Eintracht Frankfurt klar mit 4:1. Diese zusammengewürfelte Bayern-Mannschaft mit vielen jungen Spielern und einigen Debütanten machte seine Sache im Großen und Ganzen sehr gut, auch wenn es verständlicherweise auch Phasen in dem Spiel gab, in denen es nicht so leicht aussah und die Abstimmung etwas fehlte, aber das ist natürlich ganz normal. Auf jeden Fall war der Sieg absolut verdient und das Spiel zeigte, dass der FC Bayern einige hoffnungsvolle Talente hat.
Im Hinblick auf das Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt konnte der FC Bayern damit ein Zeichen setzen, wenngleich die Mannschaften, vor allem die Mannschaft des FC Bayern, beim Finale in Berlin wohl deutlich anders aussehen wird.
Der FC Bayern ist jetzt seit 38 Heimspielen in der Bundesliga ungeschlagen, eine starke Serie und in der Bundesliga-Tabelle liegt der FC Bayern jetzt aktuell 24 Punkte vor dem Tabellenzweiten, dem FC Schalke 04.
Morgen am Dienstag gilt es. Dann steht das Rückspiel im Halbfinale der Champions League auswärts bei Real Madrid an. Der FC Bayern muß die äußerst unglückliche 1:2-Niederlage aus dem Hinspiel wettmachen. Das wird eine extrem schwere Aufgabe, zumal Arjen Robben definitiv für das Spiel in Madrid ausfallen wird. Wenigstens sind David Alaba und Javier Martinez wieder dabei und könnten eingesetzt werden. Viel Hoffnung kann man für morgen eigentlich nicht haben und Wunder gibt es nicht oft, aber immer wieder mal. Vielleicht ist ja morgen so ein Tag. Aufgrund der Großrotation gegen Eintracht Frankfurt, müßten die Bayern-Spieler weitestgehend frisch und ausgeruht sein, aber leider hat der FC Bayern, wie schon in den letzten Jahren auch, in den entscheidenden Spielen in der Champions League mal wieder große Verletzungssorgen. Aber jammern hilft nicht weiter. Dann müssen eben andere Spieler es richten. Vielleicht ist ja endlich mal in einem großen und wichtigen internationalem Spiel das Glück auf Seiten des FC Bayern. Wie man bei Real Madrid bestehen kann, zeigte kürzlich Juventus Turin. Vielleicht ist der FC Bayern auch mal zu sowas in der Lage. Die Hoffnung stirbt zuletzt...
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