So schlecht und desolat sah man den FC Bayern wohl lange nicht mehr. Nach einer indiskutablen und peinlichen Vorstellung kassierte der FC Bayern seine erste Bundesliga-Niederlage in dieser Saison und das gleich deftig mit 1:5 bei Eintracht Frankfurt. Der FC Bayern fand zu keinem Zeitpunkt richtig ins Spiel, machte katastrophale Fehler in der Defensive, die bitter bestraft wurden, und vorne wurden die Möglichkeiten kläglich vergeben.
Dem FC Bayern schien die längere Zwangspause aufgrund der Wetter bedingten Absage des Bundesliga-Heimspiels gegen Union Berlin nicht gut getan zu haben. Es war kein Spiel-Rhythmus beim FC Bayern vorhanden. Dabei waren bis auf die verletzten Matthijs de Ligt und Bouna Sarr alle Mann an Bord. Es war aber schon erstaunlich, dass Eric Maxim Choupo-Moting in der Startelf stand und stattdessen Thomas Müller und Jamal Musiala zunächst nur auf der Bank.
Die Frankfurter machten sofort Druck und hatten durch Knauff die erste Gelegenheit. Die Frankfurter wirkten von Beginn an giftiger, kämpferischer und griffiger. Der FC Bayern fand zunächst gar nicht statt. Und dann war es bereits passiert. Marmoush brachte die Frankfurter früh in Front. Es dauerte recht lange, bis der FC Bayern durch Kingsley Coman mal einen Abschluß hatte. Der FC Bayern mit dem ein oder anderen Abschluß, Harry Kane vergab die große Chance zum Ausgleich, aber es wirkte alles nicht zielstrebig genug. Als der FC Bayern gerade etwas besser im Spiel war, da fiel der zweite Frankfurter Treffer. Ebimbe traf für die Eintracht, die auch das nötige Spielglück hatten. Und kurz darauf war das Spiel eigentlich schon entschieden, als Larsson das 3:0 für die Frankfurter erzielte. Kurz vor der Pause keimte nochmal leichte Hoffnung beim FC Bayern auf, als Joshua Kimmich das Anschlußtor erzielte. Mit dem 3:1 für Frankfurt ging es in die Halbzeit.
Vielleicht hätte es noch die große Wende gegeben, wenn der FC Bayern durch Kimmich und Choupo-Moting kurz nach der Pause das 3:2 erzielt hätte. Aber die Chance wurde vergeben, stattdessen fiel nur wenig später auf der andere Seite das 4:1 durch Ebimbe. Nicht zu glauben. Choupo vergab die nächste Bayern-Gelegenheit, stattdessen fiel wieder nur wenig später das Tor auf der anderen Seite. Knauff zum 5:1. Nicht zu fassen.
Dann, bei 1:5-Rückstand, bringt Tuche die Offensivkräfte Serge Gnabry und Thomas Müller. Als das Spiel entschieden war. Unfassbar. Gnabry mußte aber nach wenigen Minuten wieder runter wegen Verletzung und fällt damit wohl erstmal aus. Jamal Musiala kam für Gnabry in die Partie. Danach plätscherte das Spiel so dahin, der FC Bayern hatte noch den ein oder anderen Abschluß, aber es sollte an dem Tag einfach nicht sein.
Bei den Frankfurtern war fast jeder Schuß aufs Tor drin, den Gegentreffern gingen haarsträubende individuelle Fehler voraus. Vorne wurden die Chancen nicht ausreichend genutzt und so kommt so ein Ergebnis zustande. Da muß jetzt eine Reaktion in den nächsten Spielen bis Weihnachten kommen, aber die Gegner werden nicht leichter und nach der desolaten und desaströsen Vorstellung in Frankfurt kaum vorstellbar. In Frankfurt präsentierte sich der FC Bayern in einem erschreckenden und erbärmlichen Zustand, eines FC Bayern unwürdig. Das Spiel war eine Schande.
Man kann wirklich noch von Glück reden, dass sich die Meisterschaftskonkurrenten in direkten Duellen gegenseitig Punkte wegnahmen. So liegt der FC Bayern trotz der Blamage und einem Spiel weniger weiter auf dem zweiten Platz der Bundesliga-Tabelle mit "nur" vier Punkten Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen. Aber von hinten drücken der VfB Stuttgart und RB Leipzig.
Der VfB Stuttgart ist am kommenden Sonntag dann der nächste Bundesliga-Gegner des FC Bayern beim letzten Bayern-Heimspiel des Jahres in der Allianz Arena. Zweiter gegen Dritter. Die Stuttgarter sind aktuell in Topform. Borussia Dortmund im Pokal geschlagen und Bayer Leverkusen ein Remis abgetrotzt. Die Stuttgarter überzeugen mit schnellem Angriffsspiel, frühem Pressing und haben brandgefährliche Stürmer. Auch verteidigen können sie gut. Wenn man dagegen den Bayern-Auftritt in Frankfurt sieht, dann kann einem Angst und Bange werden.
Vorher muß der FC Bayern aber am morgigen Dienstag in der Champions League bei Manchester United antreten. Für den FC Bayern geht es in dem Spiel um nichts mehr. Achtelfinale und Gruppensieg hat der FC Bayern längst erreicht. Auch ein Nachteil für Sonntag. Während die Stuttgarter sich ausruhen können hat der FC Bayern ein schweres Spiel unter Woche in Manchester. Aber es hilft ja nichts. Der FC Bayern muß jetzt nach der Blamage in Frankfurt eine Reaktion zeigen. Das wichtigere Spiel in der Woche hat der FC Bayern aber ohne jede Frage am Sonntag.
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