Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist mit einer Niederlage in die Fußball-Europameisterschaft gestartet. In der Münchener Allianz Arena verlor die DFB-Elf von Bundestrainer Joachim Löw gegen Weltmeister Frankreich etwas unglücklich mit 0:1. Das einzige Tor erzielte ausgerechnet Mats Hummels per Eigentor in der ersten Hälfte.
Immerhin 14000 Zuschauer waren in der Arena und sorgten so nach vielen Monaten, die überwiegend von Geisterspielen geprägt waren, endlich mal wieder für so etwas wie echte Fußball-Atmosphäre im Stadion. Abgesehen von den dürftigen 250 Zuschauern am letzten Bundesligaspieltag beim Spiel des FC Bayern gegen den FC Augsburg war die Allianz Arena erstmals seit März 2020 wieder einigermaßen gut besucht und es wurde vor Fans im Stadion Fußball gespielt. Endlich und längst überfällig.
Die Partie zwischen Deutschland und Frankreich war ein Stell-Dich-ein von Bayern-Profis. Gleich sechs Bayern-Spieler waren bei Anpfiff auf dem Platz. Vier bei Deutschland (Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Serge Gnabry und DFB-Rückkehrer Thomas Müller) und zwei bei den Franzosen (Lucas Hernandez und Benjamin Pavard). Zudem wurden in der zweiten Halbzeit bei Deutschland noch Leroy Sane und bei Frankreich noch Corentin Tolisso eingewechselt. Somit kamen insgesamt acht Bayern-Spieler zum Einsatz. Leon Goretzka (noch angeschlagen) und Niklas Süle auf Seiten des DFB und Kingsley Coman bei den Franzosen kamen nicht zum Einsatz.
Das Spiel verlief über weite Strecken recht ausgeglichen. Das DFB-Team war weitestgehend Spiel bestimmend, aber die Franzosen hatten die besseren Gelegenheiten in einer Partie, in der allerdings Torraumszenen Mangelware waren. Torchancen gab es hauptsächlich in der zweiten Halbzeit. Rabiot traf für Frankreich nur den Pfosten, kurz darauf vergab Serge Gnabry die größte Gelegenheit für den DFB. Mbappe und Benzema konnten zwar noch Manuel Neuer im DFB-Tor überwinden, aber beide Treffer zählten wegen Abseits zu Recht nicht. Das DFB-Team versuchte alles, machte kein schlechtes Spiel, aber im Angriff fehlte die Durchschlagskraft um zu klaren Torgelegenheiten zu kommen. Die Franzosen verteidigten den Vorsprung geschickt und setzten auf Konter. Da nützte dem DFB auch der viele Ballbesitz nichts. Am Ende schaukelten die Franzosen den 1:0-Sieg über die Zeit.
Durch diese Auftaktniederlage steht die deutsche Mannschaft im zweiten Spiel am kommenden Samstag, erneut in München, gegen Portugal bereits gehörig unter Druck. Die Portugiesen konnten das andere Spiel in der deutschen Gruppe in Ungarn mit 3:0 gewinnen. Eine weitere Niederlage und die beiden ersten Plätze dürften dann bereits schon weg sein. Eventuell kommt dem DFB-Team aber der Modus zu Gute. Denn auch die besten vier Gruppendritter der insgesamt sechs Gruppen bei dieser Europameisterschaft qualifizieren sich auch noch für das Achtelfinale. Aber selbst Ungarn, die trotz der klaren Niederlage gegen Portugal, ein gutes Spiel machten sind nicht zu unterschätzen. Gegen Portugal um Superstar Christiano Ronaldo, der gegen Ungarn zwei Treffer erzielte, sollte aber schon gepunktet werden, am besten Dreifach. Ansonsten könnte diese EM, wie schon die WM in Russland vor drei Jahren, ein frühes und unerfreuliches Ende nehmen.
Übrigens, beim Spiel der Ungarn gegen Portugal in Budapest war scheinbar die Hütte voll, über 60000 Zuschauer. Das war mal wieder richtige Fußball-Atmosphäre wie man es sehen will. Kompliment, dass das ermöglicht wurde. Daran sollten sich in Deutschland mal einige Politiker, allen voran MP Söder und OB Reiter, ein Beispiel nehmen. Aber in München wurde man mit einer vergleichsweise niedrigen Besucherzahl trotz eines minimalen Infektionsgeschehens und extrem niedriger Inzidenzen abgespeist. In diesem Fall hat Ungarn gezeigt wie es geht und wie es laufen muß.
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