Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft steht im Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft. Allerdings war es ein hartes Stück Arbeit. Nach einer über weite Strecken ideenlosen und uninspirierten Vorstellung der DFB-Elf rettete ein Tor von Bayern-Spieler Leon Goretzka kurz vor Schluß zum 2:2 im abschließenden Gruppenspiel gegen Ungarn die deutsche Mannschaft.
Vor leider nicht mal ganz 13000 Zuschauern in der Allianz Arena in München, in anderen Ländern und Stadien waren teilweise deutlich mehr Fans zugelassen, standen mit Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Leroy Sane und Serge Gnabry vier Spieler des FC Bayern in der Startformation. Thomas Müller war angeschlagen und saß zunächst nur auf der Bank. Müller wurde aber im Verlauf der zweiten Halbzeit noch eingewechselt, genauso wie Goretzka und Jamal Musiala, der damit sein EM-Debüt gab. Niklas Süle war zwar im Kader, kam aber nicht zum Einsatz.
Die erste Gelegenheit der Partie vergab Joshua Kimmich für den DFB. Doch dann der frühe Schock. Wie aus dem Nichts brachte Szalai die Ungarn in Führung. In der Folge drückte die Mannschaft auf den Ausgleich und hatte auch ein paar gute Gelegenheiten, u.a. traf Mats Hummels nur die Latte, aber der Druck der DFB-Elf nahm dann schnell wieder ab und man tat sich zunehmend schwer gegen gut verteidigende Ungarn. Mit dem Rückstand ging es in die Pause.
Auch nach dem Wechsel änderte sich zunächst nicht viel. Der deutschen Mannschaft viel offensiv herzlich wenig ein und die Ungarn hatten kaum Mühe ihr Tor zu verteidigen. Nach vorne waren die Ungarn allerdings auch weitestgehend harmlos. Dennoch hatten die Ungarn sogar noch die beste Gelegenheit, als Sallai nur den Pfosten traf. Doch plötzlich Jubel in der Arena. Kai Havertz markierte für den DFB den Ausgleich. Die Freude über das Tor wehrte aber nicht lange. Praktisch im Gegenzug brachte Schäfer die Ungarn erneut in Front. Nun drohte endgültig das Vorrunden-Aus für den DFB. Eine große Blamage drohte. Der deutschen Mannschaft, die irgendwie gehemmt wirkte, fiel weiter nicht viel ein in der Offensive trotz klarer Feldvorteile. Wenige Minuten vor Schluß kam aber dann der eingewechselte Leon Goretzka an den Ball, zog trocken ab und traf. Der 2:2-Ausgleich. Das Tor von Goretzka verhinderte schließlich das frühe Ausscheiden, weil die deutsche Mannschaft die letzten Minuten unbeschadet über die Runden brachte. Es blieb also am Ende beim 2:2 gegen Ungarn. Statt einem Fußballfest und einem klaren Sieg, den man erwarten darf gegen so einen Gegner, mußte Deutschland am Ende gehörig zittern.
Da das Parallelspiel zwischen Frankreich und Portugal ebenfalls 2:2 endete, reichte der DFB-Elf der eine Punkt zum zweiten Platz in der Gruppe mit vier Zählern vor den punktgleichen Portugiesen aufgrund des direkten Vergleiches. Gruppensieger wurde Frankreich mit fünf Punkten. Am Ende erreichten die ersten drei der Tabelle, Frankreich, Deutschland und Portugal, das Achtelfinale. Die "Todesgruppe" wurde damit am Ende immerhin als Zweiter abgeschlossen, auch wenn die Leistung nicht immer stimmte. Aber das DFB-Team ist nicht die einzige der großen Mannschaften, die sich bei dieser EM in der Vorrunde schwer getan hatte.
Im Achtelfinale trifft die deutsche Mannschaft am kommenden Dienstag, den 29.Juni 2021, in Wembley auf England. Ein echter Klassiker und Kracher schon im Achtelfinale. Auch wenn die Engländer sich bei dieser EM bisher auch nicht mit Ruhm bekleckerten, muß das deutsche Team sich erheblich steigern, wenn das Achtelfinale nicht schon Endstation werden soll. Ab jetzt könnte jedes Spiel der deutschen Mannschaft das letzte Länderspiel unter Bundestrainer Joachim Löw werden.
Fast alle aktuellen Bayern-Spieler, die bei dieser EM dabei sind, haben das Achtelfinale erreicht. Manuel Neuer, Niklas Süle, Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Jamal Musiala, Thomas Müller, Leroy Sane und Serge Gnabry für Deutschland. Benjamin Pavard, Lucas Hernandez, Corentin Tolisso und Kingsley Coman für Frankreich. David Alaba, bis 30.Juni 2021 noch offiziell Spieler des FC Bayern, für Österreich. Einzig Robert Lewandowski, obwohl er bei dieser EM drei Tore erzielte, ist mit seiner polnischen Mannschaft bereits nach der Vorrunde ausgeschieden.
Abseits des Sportes gab es aber erneut einen Zwischenfall kurz vor Spielbeginn. Beim ersten Gruppenspiel der deutschen Mannschaft gegen Frankreich landete kurz vor Spielbeginn ein Öko-Extremist von Greenpeace per Paraglider auf dem Spielfeld und gefährdete und verletzte Besucher im Stadion. Kurz vor dem Spiel gegen Ungarn lief plötzlich ein Kerl, der offensichtlich nicht alle Tassen im Schrank hat, bei noch laufender ungarischer Nationalhymne aufs Spielfeld und wedelte vor den ungarischen Spielern mit einer Regenbogenfahne rum. Abgesehen davon, dass dieser Typ natürlich auf dem Spielfeld nichts zu suchen hatte, war das ein absolut intolerantes, respektloses, niveauloses und anstandsloses Verhalten. Wer auf "tolerant" macht und eine Regenbogenfahne in der Hand hält, sollte sich auch anständig benehmen. Ein typischer Fall von Heuchelei. Man muß sich ernsthaft fragen, wo in beiden Fällen die Sicherheitsleute und die Sicherheitsmaßnahmen waren. Man kann nur hoffen, dass diese beiden Unruhestifter hart bestraft werden. Es ist ein Unding, dass irgendwelche Leute, die offensichtlich nicht ganz bei Trost sind, die Fußballbühne für ihre politischen Ansichten mißbrauchen.
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