Das sinnlose Theater um eine alberne Kapitänsbinde scheint den sportlichen Erfolg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gehörig zu gefährden.
In ihrem Auftaktspiel bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar blamierte sich die DFB-Auswahl bis auf die Knochen und verlor gegen Japan trotz Führung mit 1:2. Damit ist bereits nach dem ersten Spiel das Erreichen des Achtelfinales in weite Ferne gerückt.
Vom FC Bayern standen mit Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Serge Gnabry, Jamal Musiala und Thomas Müller fünf Spieler in der Anfangsformation. Leon Goretzka wurde als sechster Bayern-Spieler im Verlauf der Partie noch eingewechselt. Bayern-Spieler Leroy Sane fehlte angeschlagen.
Die DFB-Auswahl war über weite Strecke die Ton angebende Mannschaft und ging durch einen verwandelten Foulelfmeter von Ilkay Gündogan verdient in Führung. Kurz vor der Halbzeit wurde ein weiterer Treffer durch Kai Havertz wegen Abseits nicht gegeben.
Auch in der zweiten Hälfte war die DFB-Auswahl zunächst überlegen und ließ gleich mehrfach den zweiten Treffer liegen. Aber Serge Gnabry, Jamal Musiala und Gündogan, der nur den Pfosten traf, sowie Hofmann brachten den Ball nicht im japanischen Tor unter. Und so kam es wie es fast kommen mußte. Asano und Sakai vergaben zunächst noch den japanischen Ausgleich, aber kurz darauf war es doch passiert. Doan traf für Japan zum 1:1. Und es sollte noch dicker kommen. In der Schlußphase erzielte Asano gar noch das 2:1 für Japan. Kurz vor Schluß vergab der eingewechselte Leon Goretzka noch eine gute Möglichkeit zum Ausgleich und dann war die Blamage besiegelt. Wie schon bei der WM 2018 und der EM 2021 startet die DFB-Auswahl mit einer Niederlage in ein Turnier. Sehr bitter. Vorne wurden die Torchancen vergeben und hinten wurden sich eklatante Abwehrschwäche geleistet. So kann man kein Spiel gewinnen.
Im anderen Spiel der deutschen Gruppe gewann Spanien gegen Costa Rica klar mit 7:0. Am kommenden Sonntag muß Deutschland gegen Spanien im Kracher antreten. Wahrscheinlich hilft der deutschen Elf nur noch ein Sieg um das erneute Vorrunden-Aus bei einer WM noch abzuwenden. Die deutsche Mannschaft steht mit dem Rücken zur Wand.
Im Vorfeld des Spiels beherrschte leider ein anderes Thema als das Sportliche die Vorbereitung auf das Japan-Spiel, die lächerliche Diskussion um eine Kapitänsbinde. Der DFB ist in Katar um an einer Fußball-WM teilzunehmen und um ein gutes Turnier zu spielen, aber nicht um Politik zu machen oder irgendwelche "Zeichen" zu setzen. Das ist nicht die Aufgabe des DFB, sondern dafür gibt es Politiker. Der DFB hat sich nur um sportliche Belange zu kümmern und ansonsten um nichts. Das Japan-Spiel zeigte deutlich was passieren kann, wenn die Prioritäten scheinbar falsch gesetzt werden. Die FIFA macht regeln und entscheidet und daran haben sich alle zu halten, egal, ob man Entscheidungen gut findet oder nicht. Und durch das Tragen irgend einer Kapitänsbinde wird es niemanden besser gehen. Einfach sinnlos die ganze Debatte, die obendrein den sportlichen Erfolg massiv gefährdet.
Die WM in Katar begann darüber hinaus nicht gerade toll aus Sicht des FC Bayern. Lucas Hernandez verletzte sich im Auftaktspiel mit seiner französischen Nationalelf schwer. Er erlitt einen Kreuzbandriss und wird wohl mehrere Monate ausfallen. Und auch Mazraoui mußte im Auftaktspiel seiner Marokkaner vorzeitig verletzt ausgewechselt werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen