Der FC Bayern hat drei wichtige Punkte im Kampf um die Deutsche Meisterschaft geholt. Beim starken Tabellenfünften SC Freiburg siegte der FC Bayern nach einer überzeugenden Vorstellung hochverdient mit 4:1 und konnte den Vorsprung an der Tabellenspitze aufgrund einer Niederlage von Verfolger Borussia Dortmund ausbauen. Gegen Ende des Spiels in Freiburg wurde es aber noch kurios, dass den Spielverlauf allerdings nicht beinflusste.
Der FC Bayern, der zum ersten Mal im neuen Freiburger Europapark-Stadion antrat, konnte fast aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Eric Maxim Choupo-Moting (Corona) und Alphonso Davies fehlten. Leon Goretzka gab nach langer Verletzungspause sein Comeback und das gleich in der Startelf. Er spielte auf seiner angestammten Position im Mittelfeld neben Joshua Kimmich. Auch Benjamin Pavard (Startelf) und Niklas Süle (zunächst Bank) waren wieder dabei. Süle kam in der Schlußphase noch in die Partie. Dafür stand Tanguy Nianzou in der Anfangsformation. In der Offensive wirbelten neben Robert Lewandowski auf den Außen Leroy Sane und Kingsley Coman. Für Serge Gnabry blieb zunächst nur die Bank, er kam aber im Verlauf der zweiten Hälfte noch in die Partie.
Der FC Bayern dominierte mit viel Ballbesitz vom Anpfiff weg die Partie und hatte auch den ein oder anderen Abschluß (Goretzka, Sane), aber die großen Tormöglichkeiten sprangen zunächst nicht dabei heraus. Die Freiburger standen hinten sicher und vielbeinig und lauerten auf Konter, waren aber offensiv ziemlich harmlos. So ging die Partie in die Pause ohne große Höhepunkte. Das sollte sich aber in der zweiten Halbzeit ändern.
Auch der Beginn nach dem Wechsel zeigte ein unverändertes Bild. Der FC Bayern hatte viel Ballbesitz und lief an, der SC Freiburg verteidigte. Gefährliche Aktionen vor den Toren waren weiter Mangelware. Bis, ja bis, Leon Goretzka kam. Ausgerechnet Leon Goretzka bei seinem Comeback brach den Bann und brachte den FC Bayern verdient in Führung. Von da an wurde es ein anderes Spiel, denn nun mußten auch die Freiburger mehr für die Offensive tun. Kingsley Coman hatte dann die Gelegenheit zu erhöhen, vergab aber. Das Tor fiel dann aber wie aus dem Nichts auf der anderen Seite. Nur wenige Sekunden nach seiner Einwechselung erzielte Ex-Bayern-Spieler Nils Petersen den überraschenden Ausgleich. Aber der FC Bayern schüttelte sich nur kurz und übernahm sofort wieder das Kommando. Und der FC Bayern ging wieder in Führung. Was Petersen kann, scheint Serge Gnabry auch zu können. Ähnlich wie Petersen trifft auch Serge Gnabry nur einige Sekunden nach seiner Einwechselung ins Tor und bringt den FC Bayern erneut in Front. Der FC Bayern hatte durch den eingewechselten Jamal Musiala und Leroy Sane die nächsten Abschlüsse. Auch die Freiburger tauchten noch mal vor dem Bayern-Tor auf und hatten einen Abschluß durch Höler. Aber dann machte der FC Bayern den Sack zu. Kingsley Coman traf zum 3:1 für den FC Bayern.
Dann wurde es kurios. Kingsley Coman sollte ausgewechselt werden. Es wurde aber die falsche Nummer hoch gehalten, die 29, mit der Coman bis zu dieser Saison noch spielte (seit dieser Saison trägt er die Nummer 11). Coman fühlte sich nicht angesprochen und ging nicht vom Feld. So spielte der FC Bayern für ein paar Sekunden, in denen allerdings nichts passierte, mit 12 Mann. Schließlich wurde der Fehler bemerkt und das Spiel unterbrochen. Das Spiel war einige Minuten unterbrochen und es wurde diskutiert.
Nach der Unterbrechung ging es dann weiter mit einer dicken Nachspielzeit. Zunächst vergab Musiala noch eine gute Gelegenheit und dann legte kurz vor dem Abpfiff der eingewechselte Marcel Sabitzer noch einen drauf und erzielte das 4:1 für den FC Bayern. Es war das erste Tor von Sabitzer im Trikot des FC Bayern. Bei dem 4:1 blieb es dann. Der FC Bayern gewann hochverdient und souverän mit 4:1 beim SC Freiburg. Nach einer ereignisarmen ersten Halbzeit nutzte der FC Bayern nach dem Wechsel seine Gelegenheiten und hinten ließ der FC Bayern über die komplette Spielzeit kaum was zu.
Natürlich wurde noch über den Coman-Wechsel diskutiert. Was man dem FC Bayern vorwerfen muß ist, dass man schon die aktuellen Rückennummern kennen sollte. Sowas darf nicht passieren und ist blamabel und peinlich. Allerdings auf der anderen Seite ist das Schiedsrichterteam dafür verantwortlich, dass eine Auswechselung ordnungsgemäß durchgeführt wird, dass der eingewechselte Spieler den Platz erst betritt, wenn der ausgewechselte Spieler den Platz verlassen hat.
Ein Protest der Freiburger gegen die Spielwertung wäre allerdings lächerlich und höchst unsportlich. Diese Auswechselung war kurz vor Schluß, das Spiel war längst entschieden und zudem handelte es sich nur um wenige Sekunden, in denen eh nichts nennenswertes passierte. Was sollte denn ein möglicher Protest erwirken? Ein Wiederholungsspiel oder gar drei Punkte am grünen Tisch wegen ein paar Sekunden als dass Spiel eh entschieden und für Freiburg verloren war? Damit würde der SC Freiburg den Sport mit Füssen treten und sich als extrem schlechte Verlierer präsentieren, wenn die wegen so einer Belanglosigkeit Protest einlegen würden. Dann könnte sich der SC Freiburg vom Image des sympathischen Vereins aus dem Breisgau verabschieden. Die Freiburger sollten fair bleiben, die verdiente Niederlage akzeptieren und nicht wegen dieser paar Sekunden einen Wirbel veranstalten.
Durch den Sieg in Freiburg konnte der FC Bayern seine Tabellenführung auf neun Punkte Vorsprung vor Verfolger Borussia Dortmund ausbauen, weil die Dortmunder ihr Spiel daheim gegen RB Leipzig verloren.
Für den FC Bayern geht es jetzt Schlag auf Schlag weiter. Bereits am kommenden Mittwoch steht für den FC Bayern das Hinspiel im Viertelfinale der Champions League beim FC Villarreal auf dem Programm. Ein Gegner, den man sicher nicht unterschätzen darf. Eine Mannschaft, die auswärts bei Juventus Turin mit 3:0 gewinnt, hat Qualität und kann auch dem FC Bayern gefährlich werden. Das Ziel im Hinspiel beim FC Villarreal muß sein sich eine gute Ausgangslage für das Rückspiel in München zu verschaffen.
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