Der FC Bayern hat nach 2013 zum zweiten Mal den UEFA-Supercup gewonnen. Matchwinner war ein Mann, der leider kurz davor ist den FC Bayern zu verlassen, Javier Martinez. In der Verlängerung gegen den FC Sevilla erzielte er das Siegtor zum 2:1 für den FC Bayern und bescherte dem FCB damit den vierten Titel in diesem Jahr. Übrigens jener Martinez, der bereits vor sieben Jahren beim ersten Triumph des FC Bayern im UEFA-Supercup entscheidenden Anteil am Titelgewinn hatte, als er damals kurz vor Ende der Verlängerung gegen den FC Chelsea zum Ausgleich traf und den FC Bayern ins Elfmeterschießen rettete, das der FC Bayern dann gewann.
Im UEFA-Supercupfinale hatte der FC Bayern fast alle Mann des dünnen Kaders an Bord. Einzig Kingsley Coman, sowie der verletzte Neuzugang Tanguy Nianzou fehlten. Der zuletzt angeschlagene David Alaba stand in der Innenverteidigung wieder in der Startelf, dafür rückte Jerome Boateng auf die Bank. Ebenfalls zunächst auf der Bank saß Alphonso Davies, Luvas Hernandez bekam in der Startelf den Vorzug.
Beim UEFA-Supercupfinale, das in Budapest stattfand, waren zumindest wieder einige Zuschauer zugelassen und so kam auch mal wieder etwas Fußballstimmung im Stadion auf. Daran sollte sich Bayerns Ministerpräsident, der Herr der Masken und Verbotsmeister, Markus Söder mal ein Beispiel nehmen. Trotz Corona ist es durchaus möglich vor Zuschauern Fußballspiele zu absolvieren.
Nach einer eher ereignisarmen Anfangsphase dann der frühe Schock für den FC Bayern. Es gab Strafstoß für den FC Sevilla. David Alaba rempelte im Bayern-Strafraum leicht gegen Rakitic vom FC Sevilla. Ein Witzstrafstoß für leichten Körperkontakt. Den Strafstoß hätte es nicht geben dürfen. Ocampos verwandelte den Strafstoß zur Führung für den FC Sevilla.
In der Folge entpuppte sich der FC Sevilla zum erwarteten unangenehmen Gegner, der hinten gut stand und auf Konter lauerte. Dennoch übernahm der FC Bayern mehr und mehr die Initiative, wurde dominanter und beherrschte klar die Partie. Torchancen ließen dann auch nicht lange auf sich warten. Thomas Müller, Benjamin Pavard und Robert Lewandowski hatten die ersten guten Gelegenheiten für den FC Bayern. Die nächste Gelegenheit saß dann aber. Leon Goretzka erzielte den längst überfälligen Ausgleich. Mit diesem Remis ging es dann auch in die Halbzeit.
Nach dem Wechsel hatte dann der FC Sevilla durch De Jong die erste Gelegenheit. Auf der anderen Seite netzte Robert Lewandowski ein. Das Tor zählte aber leider nach Videobeweis nicht, weil Lewandowski ein paar Millimeter im Abseits gestanden haben soll. War knapp. Ein paar Minuten später traf der FC Bayern durch Leroy Sane erneut ins Tor, aber wieder zählte der Treffer nicht, weil vorher angeblich Lewandowski ein Foulspiel begangen haben soll. Merkwürdige Entscheidung. Langsam konnte man mit dem Schiedsrichter hadern, der eine desolate Schiedsrichter-Leistung ablieferte.
Der FC Bayern war klar überlegen, verpasste es aber aus der Überlegenheit Kapital zu schlagen. Alaba und Thomas Müller vergaben noch weitere Gelegenheiten für den FCB. Und fast wurde der FC Bayern kurz vor Ende der regulären Spielzeit bestraft. Bei einem Konter des FC Sevilla vergab En-Nesyri die große Chance auf den Sieg für Sevilla. So blieb es beim 1:1 und es ging in die Verlängerung.
In der Verlängerung hatte der FC Sevilla den besseren Start. En-Nesiyri hatte erneut die Führung für den FC Sevilla auf den Fuß, aber Manuel Neuer, der schon kurz vor Ende der regulären Spielzeit rettete, konnte den Ball gerade noch an den Pfosten lenken. Durchatmen.
Der FC Bayern war zwar überlegen, tat sich aber schwer gegen ein weiter gut verteidigendes FC Sevilla zu klaren Torchancen zu kommen. Schließlich wurden Javier Martinez und Alphonso Davies eingewechselt. Gerade die Einwechselung von Martinez erwies sich als Glücksgriff. Martinez war nur wenige Minuten auf dem Platz, da erzielte er kurz vor dem Ende der ersten Hälfte der Verlängerung das wichtige 2:1 für den FC Bayern. Womöglich war das eine der letzten Amtshandlungen von Martinez für den FC Bayern, aber eine ganz wichtige.
Auch in der zweiten Hälfte der Verlängerung blieb der FC Bayern die überlegene Mannschaft, spielte die Zeit souverän runter und ließ hinten nicht mehr viel zu. Escudero hatte noch eine Möglichkeit für den FC Sevilla. Dann war nach 120 Minuten Kampf das Spiel aus und der FC Bayern hatte seinen vierten Titel in diesem Jahr gewonnen. Aus dem Triple wurde ein Quadruple.
Auch wenn der FC Sevilla zwei große Möglichkeiten hatte, am Ende war der Sieg des FC Bayern hochverdient, weil der FC Bayern über die gesamte Spielzeit die dominierende Mannschaft war und ein Chancenplus hatte. Dennoch war der FC Sevilla der erwartet schwere Gegner, der gut verteidigte und auf einem technisch hohen Niveau agiert. Wer wie der FC Sevilla die Europa League gewinnt, zählt sicher zu den Topteams in Europa.
Durch den Sieg gegen den FC Sevilla ist der FC Bayern jetzt seit 32 Pflichtspielen ungeschlagen und konnte sogar die letzten 23 Pflichtspiele alle gewinnen. Das ist Rekord für ein Team aus den Top 5-Ligen in Europa.
Nach dem Spiel war die Freude groß. Bayern-Kapitän Manuel Neuer reckte bei der anschließenden Siegerehrung als erster den Pokal in die Höhe.
Jetzt heißt es für den FC Bayern gut regenerieren, denn bereits am kommenden Sonntag geht es für den FC Bayern in der Bundesliga mit dem schweren Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim weiter. Das UEFA-Supercupfinale gegen den FC Sevilla hat sicherlich Kraft kostet und aufgrund des dünnen Kaders gibt es nicht viele Möglichkeiten zum Rotieren. Dennoch sollte nach dem erneuten internationalen Triumph die Brust noch breiter werden und die Müdigkeit vergessen lassen. Immerhin reist man mit einem positiven Gefühl zum nächsten Spiel. Gegen die TSG Hoffenheim gibt es übrigens ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Seit dieser Saison wird die TSG Hoffenheim von Sebastian Hoeneß trainiert, der letzte Saison noch die Bayern Amateure trainierte und sensationell zur Meisterschaft in der 3.Liga führte.
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