Der (vorläufige) Tiefpunkt dieser Saison ist erreicht. Nach dem Aus in DFB-Pokal und Champions League verlor der FC Bayern nun auch nach einer 1:3-Niederlage in Mainz mit einer desolaten zweiten Halbzeit auch die Tabellenführung. Es droht (sieht man vom Supercup zu Saisonbeginn mal ab) eine titellose Saison. Zum x-ten Mal in dieser Saison brachte der FC Bayern eine Führung nicht ins Ziel und brach nach einem Gegentor aus dem Nichts komplett ein und das nach einer dominanten ersten Halbzeit. Es ist nicht mehr zu fassen.
Der FC Bayern steht vor einem Scherbenhaufen, den der Vorstand, insbesondere Hasan Salihamidzic, zu verantworten hat. Der Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel wird immer mehr zur Farce und zur fatalen Fehlentscheidung. Wo, außer beim FC Bayern, wird ein Trainer entlassen, der noch realistische Chancen auf drei Titel hat? Ein Trainerwechsel hätte nur Sinn ergeben, wenn kurzfristig Erfolg da ist. aber es kam genau das Gegenteil. Die Saison wird immer mehr zum Fiasko. Nagelsmann verlor in dieser Saison bis zu seiner Entlassung wettbewerbsübergreifend gerade mal drei Spiele. Das bekam Tuchel in gerade mal sieben Spielen hin. Kein Bayern-Trainer seit Sören Lerby 1991 startete so schwach. Und da kann auch nicht als Ausrede gelten, wenn man vielleicht eine langfristige Planung im Blick hat. Nein. Es zählt immer nur der kurzfristige Erfolg. Man hätte auch gegebenenfalls nach der Saison über einen Trainerwechsel nachdenken können, aber nicht mitten in der Saison, als man noch überall aussichtsreich im Rennen liegt. Das brachte nur zudem nur Unruhe in Verein und Mannschaft. Und nur wenige Wochen nach dem Trainerwechsel ist alles verspielt. Man fasst es nicht. Gut, gegen Manchester City, aktuell wohl die weltbeste Mannschaft, kann man ausscheiden, zumal sich der FC Bayern, gerade im Rückspiel, gut präsentiert hatte. Aber daheim gegen den SC Freiburg aus dem Pokal auszuscheiden und Ligaauftritte wie gegen die TSG Hoffenheim und vor allem in Mainz gehen gar nicht und sind eines FC Bayern unwürdig.
Aber nicht nur der Trainerwechsel ist zu kritisieren, sondern auch die Personalpolitik, für die Salihamidzic noch gefeiert wurde und die Verantwortung tragt, aber sich jetzt als komplett fehlerhaft und schlecht heraus stellt.
Sadio Mane - Fehleinkauf, Ryan Gravenberch - Fehleinkauf, Tel und Mazroui - nicht mehr als Ergänzungsspieler, Yann Sommer - zwar kein direkter Fehleinkauf, aber keine Verstärkung. Da hätte genauso gut Sven Ulreich im Tor spielen können. Daley Blind - Fehleinkauf, Joao Cancelo - Fehleinkauf. Zudem wurde kein zentraler Mittelstürmer auf Weltklasseniveau geholt, der jetzt eklatant fehlt, gerade in engen Spielen. Wenn man schon einen Lewandowski abgibt, dann hätte ein Mittelstürmer als Ersatz die erste Personalie sein müssen. Die einzige Verpflichtung, die man unter gelungen und Verstärkung einordnen kann ist de Ligt. Unterm Strich also eine extrem schwache Quote im Vergleich Verstärkung - Fehleinkauf.
Auch die Leihe von Marcel Sabitzer an Manchester United ist zu kritisieren. Einen Sabitzer könnte man jetzt gut gebrauchen, gerade wenn man sieht was derzeit ein Leon Goretzka so abliefert.
Das Spiel in Mainz in schnell erzählt. Neben den dauerverletzten Manuel Neuer und Lucas Hernandez fehlten dem FC Bayern noch Eric Maxim Choupo-Moting (angeschlagen) und Benjamin Pavard (gesperrt).
Die erste Halbzeit dominierte der FC Bayern klar und ging durch einen Treffer von Sadio Mane in Führung. Sein erster Treffer seit Monaten für den FC Bayern. Vorher wurde schon zum x-ten Mal in dieser Saison ein Treffer von Mane wegen Abseits nicht gegeben. Der FC Bayern verpasste aber das zweite Tor (Möglichkeiten waren da). Mit der Führung ging es in die Pause. Was aber nach der Halbzeit passierte ist unerklärlich. Der FC Bayern tat nach vorne kaum noch was und Mainz, bis dahin offensiv völlig harmlos, kam aus dem Nichts durch Ajorque nach einem Katastropenfehler von Yann Sommer zum Ausgleich. In der Folge brach der FC Bayern ein und ergab sich. Barreiro und Martin trafen innerhalb weniger Minuten noch zweimal für die Mainzer und besiegelten die Bayern-Pleite. Der FC Bayern war nicht in der Lage zurück zu kommen. Eine erbärmliche und peinliche und desolate zweite Halbzeit. Es ist unbegreiflich wie ein derart dominantes Spiel gegen einen harmlosen Gegner so leicht ohne Not aus der Hand geben kann. Es geht um die Deutsche Meisterschaft und dann sowas. Unfassbar.
Bei einigen Spielern muß man sich langsam fragen, ob sie noch die Ansprüche, die es beim FC Bayern gibt, noch genügen. Bei Mane, Sane, Gnabry, Gravenberch, Cancelo, Blind, Sommer, Upamecano, Goretzka, um nur ein paar Namen zu nennen, sollte man genau diese Frage stellen. Und auch bei Thomas Müller, der eine schwache Saison spielt, sollte man sich fragen, ob er nicht mittlerweile über seinem Zenit hinaus ist.
Zudem muß man den Vorstand mit Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic in Frage stellen. Gerade Salihamidzic hat diesen Scherbenhaufen zu verantworten, den er erstmal weg räumen, bzw. aufräumen muß.
Durch die Niederlage in Mainz büßte der FC Bayern seine Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga ein und liegt jetzt mit einem Punkt Rückstand auf Borussia Dortmund auf dem zweiten Platz. Diese Vorlage lassen sich die Dortmunder sicher nicht mehr nehmen und werden Deutscher Meister und beenden damit die 10jährige Meisterserie des FC Bayern. Aber selbst ein Champions League-Platz ist noch nicht sicher, erst recht wenn der FC Bayern weiter solche indikutablen Vorstellungen abliefert.
Vielleicht sollte man nochmal über einen Trainerwechsel nach denken. Wohl nur ein Hansi Flick oder Jupp Heynckes können den FC Bayern noch retten, ansonsten kann man diese Saison abhaken.
Für den FC Bayern geht es am kommenden Sonntag in der Bundesliga mit einem Heimspiel gegen den Tabellenletzten Hertha BSC Berlin weiter. Die nächste Bayern-Blamage oder steckt doch noch ein bisserl Charakter in der Mannschaft und sie reißen sich endlich mal am Riemen?