Es sah alles nach der ersten Heimniederlage der Saison aus. Der 1. FC Köln führte äußerst glücklich mit 1:0 in der Allianz Arena, da fasste sich Joshua Kimmich kurz vor Schluß ein Herz und drosch den Ball aus der Distanz in den Winkel. 1:1. Wenigstens noch einen Punkt gerettet. Dennoch kann man natürlich, gerade nach dem Spielverlauf, mit dem Remis nicht zufrieden sein.
Beim FC Bayern gab es in der Aufstellung keine große Überraschung, sieht man davon ab, dass Thomas Müller und Kingsley Coman wieder zunächst nur auf der Bank saßen. Es fehlten dem FC Bayern weiterhin Manuel Neuer, Lucas Hernandez, Sadio Mane, N. Mazroui und Bouna Sarr verletzt.
Das Spiel begann äußerst unglücklich für den FC Bayern. Schon nach wenigen Minuten brachte Skhiri die Kölner in Front. Die Bayern-Defensive war unaufmerksam. An dem Rückstand hatte der FC Bayern zu knabbern. Die Kölner zogen sich weit zurück und konzentrierten sich fast ausschließlich auf die Defensive. Der FC Bayern war zwar Spiel bestimmend, fand aber selten Lösungen in der Offensive. Dazu viel zu viele Ungenauigkeiten und die ansonsten gewohnte Zielstrebigkeit fehlte. Torchancen waren so zunächst Mangelware. Leroy Sane hatte einen gefährlichen Abschluß, eine Möglichkeit von Serge Gnabry und kurz vor der Pause eine Doppelchance von Benjamin Pavard und Leon Goretzka. Die Kölner standen nur hinten drin und lauerten auf Konter. Mehr als zwei oder drei Nadelstiche hatten die Kölner offensiv aber nicht zu bieten. So ging es nach einer sehr dürftigen ersten Halbzeit mit dem 0:1 in die Kabinen.
Zur zweiten Halbzeit kamen dann beim FC Bayern Ryan Gravenberch und Kingsley Coman, später auch noch Thomas Müller, in die Partie. Es war gleich ein anderer Zug im Bayern-Spiel. Die Überlegenheit des FC Bayern wurde noch deutlicher. De Ligt hatte gleich zu Beginn der zweiten Hälfte eine gute Gelegenheit für den FC Bayern, der immer energischer auf den Ausgleich drückte. Kurz danach Gravenberch mit der nächsten Möglichkeit. Nächste Abschlüsse von Pavard und Kingsley Coman. Dann eine Bayern-Möglichkeit durch Thomas Müller, aber wieder nichts. Aber dann hämmerte Joshua Kimmich den Ball kurz vor Schluß doch noch ins Kölner Tor und rettete den Punkt. In der Nachspielzeit hätte der FC Bayern fast noch den verdienten Sieg eingefahren, aber Coman vergab eine dicke Gelegenheit. So blieb es am Ende beim 1:1.
Während die Kölner in der ersten Halbzeit noch den ein oder anderen Nadelstich setzen konnten, kam von den Kölnern nach der Pause offensiv nichts nennenswertes mehr. Aufgrund einer klaren Steigerung nach dem Wechsel hätte der FC Bayern den Sieg auf jeden Fall verdient gehabt. Am Ende ermauerten sich die Kölner mit viel Glück unverdient einen Punkt. Die Kölner zeigten, gerader in der zweiten Hälfte, typischen Antifußball, standen nur hinten drin.
Durch das Remis des FC Bayern wird es oben an der Tabellenspitze immer enger. Zwar ist der FC Bayern Halbzeitmeister, führt die Tabelle aber nur noch mit drei Punkten Vorsprung vor dem Tabellenzweiten 1.FC Union Berlin an und einige weitere Mannschaften sind dicht dahinter.
Am kommenden Samstag gleich das nächste schwere Spiel für den FC Bayern. Zum Auftakt der Rückrunde gastiert Europa League-Sieger Eintracht Frankfurt in München in der Allianz Arena. Die Frankfurter, die letzte Saison in München gewinnen konnten, liegen auch nur fünf Punkte hinter dem FC Bayern und wollen sicher Revanche für das Hinspiel, das der FC Bayern in Frankfurt mit 6:1 gewann. Die Frankfurter sind gut drauf. Der FC Bayern muß endlich in die Spur finden. Hinten konzentrierter, vorne Zielstrebiger muß der FC Bayern wieder agieren. Noch so eine Halbzeit wie die erste gegen die Kölner darf sich der FC Bayern nicht erlauben, ansonsten könnte es bitter werden. Die Frankfurter haben eine deutlich höhere Qualität als die Kölner, gerade offensiv. Viel darf sich der FC Bayern nicht mehr erlauben, ansonsten ist es nur eine Frage der Zeit bis die Tabellenführung weg ist. Nach dem Frankfurt-Spiel geht es zur Mannschaft der Stunde nach Wolfsburg.
Leider schafft sich der FC Bayern selber Baustellen. Zwischen den Spielen in Leipzig und gegen Köln unternahm Serge Gnabry einen Trip nach Paris. Das kann nun wirklich nicht angehen. In einer englischen Woche. Und dann folgte gegen Köln ein schwacher Auftritt von Gnabry. Zudem das leidige Torwartthema. Einen Tag vor dem Köln-Spiel wurde Torwarttrainer Toni Tapalovic frei gestellt. Unstimmigkeiten gab es sicherlich nicht erst seit gestern. Da hätte man sich bereits in der Winterpause trennen können. Solche Themen bringen nur unnötig Unruhe in Verein und Mannschaft.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen