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Montag, 10. Januar 2022

DFL sorgt für Wettbewerbsverzerrung

Er fand also planmäßig statt, der Rückrundenauftakt in die Fußball-Bundesliga. Dabei hätte das Spiel FC Bayern gegen Borussia Mönchengladbach nach menschlichen Ermessen, wenn man an die Gesundheit der Spieler denken würde oder aber einfach nur nach Fairplay handeln würde, gar nicht stattfinden dürfen. Nicht weniger als 13 (!) Spieler fehlten dem FC Bayern, darunter alleine neun Spieler wegen Corona. Manuel Neuer, Lucas Hernandez, Leroy Sane, Corentin Tolisso, Kingsley Coman, Tanguy Nianzou, Dayot Upamecano, Omar Richards, Alphonso Davies (alle Corona) standen nicht zur Verfügung. Darüber hinaus fehlten auch Eric Maxim Choupo-Moting und Bouna Sarr (Afrika-Cup), sowie Leon Goretzka  und Josip Stanisic (verletzt). Während in anderen Ländern schon bei weniger Corona-Fällen Spiele verlegt werden, mußte der FC Bayern Juniorenspieler aus dem Urlaub holen, bzw. Spieler von der U 17-Nationalmannschaft regelrecht einfliegen lassen um zumindest den ein oder anderen Spieler noch für die Bank zu haben. Das ist schlichtweg skandalös und eindeutig Wettbewerbsverzerrung. Dabei hätte man das Spiel problemlos zeitnah noch im Januar nachholen können. Aber die DFL legte eine Unflexibilität an den Tag, betreibt Paragraphenreiterei, anstatt an die Gesundheit der Spieler und einen fairen Wettbewerb zu denken. Dabei ist es ja gerade meistens der FC Bayern, der international am längsten die deutschen Farben hochhält, und trotzdem bekommt man von der DFL kein Entgegenkommen. Der FC Bayern hätte das Spiel gerne verlegt, aber die DFL hielt es nicht für nötig. Die DFL hat eindeutig nicht im Sinne des Sports gehandelt.

So mußte der FC Bayern mit einer Notelf antreten. Beispielsweise stand der junge Malik Tilman in der Startformation. Joshua Kimmich war nach längerer Verletzungspause wieder dabei, startete aber hinten als Außenverteidiger. Marcel Sabitzer mußte bei der Abwehrnot hinten in der Defensive aushelfen. Marc Roca und Jamal Musiala bildeten das Mittelfeld. 

Zudem herrschte im Vorfeld der Partie wegen der ganzen Corona. Problematik reichlich Unruhe. So war es denn auch wenig überraschend, dass die Notelf des FC Bayern sein Spiel gegen Bor. Mönchengladbach am Ende mit 1:2 verlor. Allerdings war es selbst mit dieser Notelf völlig überflüssig. Bis auf ein paar Minuten in der ersten Halbzeit, als der FC Bayern die beiden Gegentore aus dem Nichts kassierte, war der FC Bayern über das gesamte Spiel die klar bessere Mannschaft, mit deutlichen Feldvorteilen und einem klaren Chancenplus. So war die Niederlage extrem unglücklich und absolut unverdient.

Die Anfangsphase dominierte der FC Bayern klar. Nachdem Robert Lewandowski zunächst noch eine Gelegenheit vergab, brachte er dann aber den FC Bayern hochverdient in Führung. Dann folgten aber ein paar unerklärliche Minuten. Plötzlich kamen die Gladbacher aus dem Nichts durch Neuhaus zum Ausgleich und nur kurz darauf gingen sie durch Lainer sogar in Führung. Das Spiel in wenigen Minuten völlig unnötig aus der Hand gegeben. Kurz vor der Pause wäre es fast noch schlimmer gekommen, aber Neuer-Ersatz Sven Ulreich parierte klasse gegen Embolo. Dann hätte aber der Ausgleich fallen müssen. Erst traf Lewandowski nur die Latte und der Nachschuß von Thomas Müller wurde kurz vor der Linie abgeblockt. Bitter. So ging es mit dem 1:2 in die Halbzeit.

Nach dem Wechsel wurde der FC Bayern wieder dominanter und hatte einige gute Gelegenheiten. Serge Gnabry, Jamal Musiala und Müller mit den ersten Gelegenheiten für den FC Bayern. Dann scheiterte Lewandowski erneut an der Latte. Nochmal Lewandowski, der den Ball wieder nicht im Tor unterbringen konnte. Auf der anderen Seite vergab Plea die einzige nennenswerte Offensivaktion der Gladbacher in der zweiten Halbzeit. Der FC Bayern warf alles nach vorne, aber es sollte einfach nicht sein. Am Ende stand eine völlig unverdiente 1:2-Niederlage zu Buche. Auch von der Bank konnte der FC Bayern nicht mehr entscheidend nachlegen. In der Schlußphase wurden beim FC Bayern lediglich die Juniorenspieler Wanner und Copado eingewechselt. Paul Wanner ist jetzt mit gerade mal 16 Jahren der jüngste Spieler, der in der Bundesliga für den FC Bayern zum Einsatz kam. 

Das alleine zeigt schon die unverfrorene Wettbewerbsverzerrung der DFL. Anstatt das Spiel zu verlegen, was völlig angebracht und legitim gewesen wäre, kommt beim FC Bayern ein 16jähriger zum Einsatz. Nein, DFL, so geht das nicht. 

Und es geht ja noch weiter. Da Borussia Dortmund sehr glücklich bei Eintracht Frankfurt gewann beträgt der Vorsprung des FC Bayern in der Bundesligatabelle auf den Tabellenzweiten Borussia Dortmund nur noch sechs Punkte und am kommenden Samstag muß der FC Bayern beim heimstarken und derzeit in Topform aufspielenden 1.FC Köln antreten. Das wird wieder eine ganz schwere Aufgabe für den FC Bayern. Ob von den gegen Mönchengladbach ausgefallenen Spielern bis zum Köln-Spiel welche in den Kader zurück kehren ist noch offen. 

Hätte der FC Bayern in einer anderen, besseren Formation gegen diese keineswegs guten Gladbacher gespielt, dann wäre mit Sicherheit ein anderes Ergebnis dabei raus gekommen. Die Wettbewerbsverzerrung der DFL hat die Bundesliga wieder spannend gemacht. Die Glaubwürdigkeit des Fußballs hat gelitten und leidet weiter, wenn am Ende die Mannschaften erfolgreich sind mit den wenigsten Corona-Fällen und nicht mehr die wahre Leistungsstärke auf dem Platz zählt.



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