Der FC Bayern errang einen späten, aber hochverdient Sieg im German Clasico gegen Borussia Dortmund. Nach einem schnellen 0:2-Rückstand dominierte der FC Bayern das Geschehen klar, drehte die Partie und gewann am Ende mit 4:2.
Beim FC Bayern fehlten weiterhin Alexander Nübel, Douglas Costa und Corentin Tolisso (alle verletzt), sowie Benjamin Pavard. Dafür stand Thomas Thomas Müller wieder in der Startelf. Leroy Sane bekam auf dem Flügel den Vorzug vor Serge Gnabry, der zunächst auf der Bank saß, aber im Verlauf der zweiten Halbzeit noch eingewechselt wurde.
Das Spiel begann wie es kaum schlechter hätte beginnen können. Schon nach wenigen Augenblicken mußte Manuel Neuer den Ball das erste mal aus dem Netz holen. Der Dortmunder Haaland zog ab und traf. 0:1. Es waren keine zehn Minuten gespielt, da stand es nach einem weiteren Haaland-Treffer sogar 0:2. War es das schon? Drohte gar ein Debakel? Mitnichten. In der Folge riss sich der FC Bayern zusammen, brauchte zwar ein paar Minuten um den Schock abzuschütteln, aber nach und nach biss sich der FC Bayern immer besser rein und fand so langsam ins Spiel. Der FC Bayern wurde immer überlegener und dominanter und drängte auf den Anschluß. Leroy Sane vergab zunächst noch eine Gelegenheit, aber etwas später war der FC Bayern endgültig wieder im Spiel. Robert Lewandowski traf zum 1:2. Der FC Bayern setzte nun nach. Kurz vor der Pause wurde Kingsley Coman eindeutig vom Dortmunder Dahoud im Dortmunder Strafraum gefoult. Zunächst lief das Spiel weiter, aber nach Eingriff des Video-Schiedsrichters gab es dann doch folgerichtig Strafstoß für den FC Bayern. Diesen verwandelte Lewandowski zum verdienten 2:2. Die verschlafene Anfangsphase war zumindest repariert. Mit diesem Unentschieden ging es dann in die Halbzeit.
Nach dem Wechsel hatten zwar die Dortmunder durch Hazard die erste Gelegenheit, aber ansonsten dominierte ganz klar der FC Bayern das Geschehen auf dem Feld. Dann der FC Bayern durch Joshua Kimmich mit einem Versuch und Kingsley Coman bekam die Kugel im Nachsetzen nicht am Dortmunder Torwart Hitz vorbei. Der FC Bayern wurde immer dominanter, von den Dortmundern kam offensiv gar nichts nennenswertes mehr. Robert Lewandowski, der eingewechselte Serge Gnabry und Joshua Kimmich mit Abschlüssen. Kurz vor Schluß war es dann aber soweit. Leon Goretzka zog ab und traf. Das 3:2 für den FC Bayern. Spiel komplett gedreht und das absolut verdient. Robert Lewandowski setzte dann sogar noch einen drauf, erzielte seinen dritten Treffer in der Partie und traf zum 4:2.
Dabei blieb es dann. Nach mißglücktem und verschlafenen Start in die Partie zeigte der FC Bayern eine Reaktion und starke Moral, drehte die Partie und gewann hochverdient. Nach den zwei Gegentoren brauchte der FC Bayern ein paar Minuten, dominierte aber in der Folge bis zum Ende eindeutig die Partie und holte am Ende die wichtigen drei Punkte.
Ein kleiner Wehrmutstropfen auf den großen Sieg ist, dass Jerome Boateng in der zweiten Halbzeit verletzt ausgewechselt werden mußte. Ob und wenn ja wie lange er ausfällt, ist noch nicht sicher.
Robert Lewandowski steht jetzt bei 31 Bundeliga-Toren in dieser Saison. Ihm fehlen noch neun Treffer um die legendären 40 Tore vom Bomber Gerd Müller aus der Saison 1971/72 zu erreichen und zehn Tore um die Bestmarke von Gerd Müller sogar zu übertreffen. Auch wenn es noch ein weiter Weg ist, in dieser Saison scheint ein neuer Rekord möglich. Wenn es nicht der aktuelle Weltfußballer schafft, wer könnte es denn sonst schaffen?
Durch den 4:2-Sieg im German Clasico gegen Borussia Dortmund konnte der FC Bayern seine Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga verteidigen. Der Vorsprung auf den Tabellenzweiten RB Leipzig beträgt aber weiterhin nur zwei Punkte.
Weiter geht es für den FC Bayern am kommenden Samstag in der Bundesliga mit einem Auswärtsspiel bei Werder Bremen. Wieder so eine knifflige Aufgabe. Die Bremer haben sich in den letzten Wochen deutlich stabilisiert und konnten kürzlich daheim immerhin gegen Eintracht Frankfurt gewinnen. Schon im Hinspiel tat sich der FC Bayern recht schwer, als es nur zu einem Unentschieden reichte. Angesichts der derzeitigen Form von RB Leipzig darf sich der FC Bayern keinen Ausrutscher erlauben.
Offensiv ist der FC Bayern bislang bärenstark. 71 erzielte Treffer nach 24 Bundesliga-Spieltagen ist beeindruckend. Das Problemfeld ist und bleibt weiterhin die Defensive. Bereits 34 Gegentreffer sind nicht meisterverdächtig. An der Defensive muß gefeilt werden, ansonsten könnte es mit der Meisterschaft eng werden. 14 Gegentreffer mehr als RB Leipzig ist deutlich zu viel. Man sagt ja nicht grundlos, dass Offensive Spiele gewinnt, aber Defensive Meisterschaften. An der Defensivleistung muß definitiv gearbeitet werden. Man kann nicht in jedem Spiel drei oder vier Tore schießen, um mal ein Spiel zu gewinnen. Zudem sollte der FC Bayern künftig nicht mehr die Anfangsphasen verschlafen. Gegen Borussia Dortmund geriet der FC Bayern zum x-ten mal in dieser Saison in Rückstand, teilweise sogar gleich mit zwei Toren. Auch wenn man Rückstände oft noch komplett drehen oder zumindest ausgleichen konnte, kostet dieses ständige hinterherlaufen von Rückständen enorm Kraft, sowohl körperlich, als auch vom Kopf her. Zudem schafft man es nicht jedes mal Rückstände zu drehen. Es wäre schön, wenn der FC Bayern einfach mal mit 1:0 in Führung gehen könnte, dann von vorne ein Spiel souverän zu Ende spielen würde, vielleicht noch ein zweites oder drittes Tor nachlegt und vor allem endlich mal ohne Gegentreffer bleiben würde. Das wäre für die Nerven sicher angenehmer.
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