Der FC Bayern hat das Finale der Champions League erreicht. Zum insgesamt elften mal (Landesmeistercup und Champions League) greift der FC Bayern im Finale nach der wichtigsten Trophäe im europäischen Vereinsfußball. Fünf mal konnte der FC Bayern diesen Pott bislang gewinnen, zuletzt 2013.
Nach einer erneut starken Vorstellung und einem klaren 3:0-Sieg im Halbfinale in Lissabon gegen Olympique Lyon machte der FC Bayern den Finaleinzug perfekt. Lyon erwies sich aber über weite Strecken als der erwartet schwere Gegner, der dem FC Bayern phasenweise, gerade in der Anfangsphase, das Leben recht schwer machte und auch die ein oder andere Torgelegenheit hatte.
Der FC Bayern startete mit derselben Elf wie beim 8:2-Triumph im Viertelfinale gegen den FC Barcelona. Also erneut Ivan Perisic auf dem Flügel für Kingsley Coman und Joshua Kimmich hinten in der Abwehrreihe für Benjamin Pavard und im Mittelfeld wieder Leon Goretzka und Thiago. Pavard stand aber nach seiner Verletzungspause wieder im Kader und wurde noch in der Schlußphase eingewechselt und gab somit sein Comeback.
Die Anfangsphase begann ausgeglichen mit leichten Vorteilen für Lyon, die auch die erste gute Gelegenheit des Spiels hatten. Depay verfehlte für Lyon nach nur wenigen Minuten knapp. Auf der anderen Seite vergab Leon Goretzka die erste gute Möglichkeit für den FC Bayern. Dann wurde es wieder vor dem Bayern-Tor von Manuel Neuer brenzlig, aber Ekambi traf nur den Pfosten. Das war knapp.
Doch der FC Bayern antwortete prompt. Nur kurz nach Lyons Pfostenschuß ging der FC Bayern in Führung. Serge Gnabry erzielte in Arjen Robben-Manier das so wichtige Führungstor für den FC Bayern. In der Folge beruhigte sich die Partie etwas und der FC Bayern bekam die Partie besser in den Griff.
Zunächst vergab Gnabry noch eine Gelegenheit, aber kurz darauf legte er nach. Nachdem Robert Lewandowski den Ball nicht im Tor unter bringen konnte war wieder Gnabry zur Stelle und erzielte seinen zweiten Treffer der Partie. 2:0 für den FC Bayern. Und immer wieder Gnabry, der noch eine weitere Gelegenheit liegen ließ. So ging es mit einer 2:0-Führung für den FC Bayern in die Halbzeit. Serge Gnabry war absolut der Spieler des Spiels.
Zur zweiten Halbzeit kam beim FC Bayern Niklas Süle für Jerome Boateng ins Spiel. Boateng mußte angeschlagen ausgewechselt werden.
Gute Torchancen gab es gleich auf beiden Seiten. Zunächst vergab Ivan Perisic für den FC Bayern die Gelegenheit zur Entscheidung und auf der anderen Seite brachte Ekambi die Kugel nicht an Manuel Neuer vorbei und vergab die Chance auf den Anschlußtreffer für Olympique Lyon.
Lyon versuchte weiterhin nochmal ran zu kommen, konnte aber den FC Bayern nicht mehr in ernste Gefahr bringen. Der FC Bayern verwaltete den Vorsprung alles in allem souverän. Der eingewechselte Philippe Coutinho traf dann ins Tor von Lyon. Der Treffer wurde aber wegen Abseits nicht gegeben. Kurz vor Schluß machte es dann aber Robert Lewandowski besser und traf noch zum 3:0 für den FC Bayern. Es war der 15.Treffer von Lewandowski in der Champions League in dieser Saison.
Das Spiel war endgültig entschieden und der FC Bayern schaukelte das Ergebnis über die Runden. Am Ende gewann der FC Bayern das Halbfinale gegen Olympique Lyon absolut verdient mit 3:0 und steht endlich mal wieder im Finale der Champions League.
Über weite Strecken war es eine souveräne Vorstellung des FC Bayern, der nur in der Anfangsphase etwas Probleme hatte. Olympique Lyon hatte zwar auch die ein oder andere Gelegenheit, aber das in einem Champions League-Halbfinale auch der Gegner mal ne Torchance bekommt sollte klar sein.
Es war nicht so ein Fußballfest wie gegen den FC Barcelona, aber das durfte man auch nicht erwarten. Lyon war der erwartet unangenehme Gegner, den man erstmal klar mit 3:0 schlagen muß. Wer wie Lyon vorher Juventus Turin und Manchester City ausschaltet, der ist sicher keine Laufkundschaft. Deswegen ist der klare Bayern-Sieg sehr hoch einzuordnen.
Der Sieg gegen Olympique Lyon war der zehnte Sieg im zehnten Spiel des FC Bayern in der Champions League in dieser Saison. Insgesamt konnte der FC Bayern in diesen zehn Spielen sage und schreibe 42 Tore erzielen. Das sind mehr als vier Tore im Schnitt. Eine sensationelle Quote.
Im Finale der Champions League trifft der FC Bayern am kommenden Sonntag, den 23.August 2020, auf den französischen Meister Paris St. Germain um die Topstars Neymar und Mbappe, sowie Ex-Bayern-Spieler Juan Bernat und dem deutschen Trainer Thomas Tuchel. Das wird sicherlich nochmal eine ganz andere Hausnummer. Paris St. Germain hatte sich im anderen Halbfinale gegen RB Leipzig auch klar mit 3:0 durch gesetzt.
Gegen Paris muß der FC Bayern im Vergleich zum Lyon-Spiel gerade defensiv wieder etwas kompakter stehn. Paris sollte man derartige Torchancen, wie sie Olympique Lyon hatte, besser nicht gestatten. Paris hat offensiv sicher mehr Qualität als Lyon.
Die bisherige Bilanz des FC Bayern gegen Paris St. Germain im Europapokal ist nicht die allerbeste. Bisher standen sich der FC Bayern und Paris St. Germain acht mal im Europapokal gegenüber, alle Spiele fanden in der Champions League statt, und davon konnte der FC Bayern nur drei Spiele gewinnen und ging fünf mal als Verlierer vom Feld.
In der Saison 1994/95 verlor der FC Bayern gegen PSG in der Gruppenphase sowohl auswärts (0:2) und auch daheim (0:1). In der Saison 1997/98 gab es in der Gruppenphase einen 5:1-Heimsieg und eine 1:3-Auswärtsniederlage. In der Gruppenphase 2000/01 verlor der FC Bayern in Paris mit 0:1, gewann aber das Heimspiel mit 2:0. Zuletzt standen sich beide Teams in der Gruppenphase der Saison 2017/18 gegenüber. In Paris verlor der FC Bayern mit 0:3, danach trennte der FC Bayern sich von Trainer Carlo Ancelotti, aber das Heimspiel gewann der FC Bayern mit 3:1.
Am kommenden Sonntag wird sicherlich viel von der Tagesform abhängen. Beide Mannschaften sind in starker Verfassung und beide haben eine Reihe von Topstars in ihren Reihen. Es könnte ein Duell auf Augenhöhe werden. Beide sind gerade offensiv sehr stark, es könnte zu einem offenen Schlagabtausch kommen. Der FC Bayern sollte aber besser gegen PSG nicht so hoch verteidigen, ansonsten könnte man überlaufen werden. Offensives Pressing, am besten wie gegen den FC Barcelona zuletzt, ja, aber ansonsten etwas tiefer stehn als in den letzten Spielen. Um mehr Kompaktheit zu bekommen wäre beim FC Bayern vielleicht eine Option, wenn Benjamin Pavard wieder in die Startelf rückt und hinten verteidigt und Joshua Kimmich wieder ins Mittelfeld geht. Problem hierbei ist aber die fehlende Spielpraxis von Pavard. Nach seiner Verletzungspause hatte er nur die Schlußphase gegen Olympique Lyon gespielt.
Ein weiteres Problem ist, dass Paris St. Germain nicht nur offensiv sehr gefährlich ist, die stehen auch defensiv sehr sicher. In dieser Saison hatte PSG in der Champions League bisher erst fünf Gegentore kassiert.
Es wird wohl ein spannendes Finale, dessen Ausgang man wohl kaum vorhersagen kann. Wenn der FC Bayern aber so aufritt wie zuletzt und defensiv wieder etwas kompaktes steht, dann hat der FC Bayern sicher gute Chancen zum sechsten mal in der Vereinsgeschichte den begehrten Henkelpott zu gewinnen. Der Traum vom Gewinn des zweiten Triple nach 2013 in der Vereinsgeschichte des FC Bayern lebt noch...zumindest bis kommenden Sonntag.
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