Das ist mehr als ärgerlich. Der FC Bayern mußte sich im Heimspiel gegen den FC Augsburg mit einem dürftigen 1:1 begnügen. Eine merkwürdige Aufstellung, zuviel Rotation und zu viele vergebene Torchancen kosteten den Sieg. Zudem ärgerte ausgerechnet ein Ex-Bayern-Spieler kurz vor Schluß den FC Bayern.
Verletzungsbedingt fehlten beim FC Bayern Corentin Tolisso, Rafinfa und Kingsley Coman. Auf der Bank saßen zunächst u.a. David Alaba, Franck Ribery, Thiago, James Rodriguez, Jerome Boateng und Robert Lewandowski. Während Alaba, Thiago und Ribery im Verlauf der Partie noch eingewechselt wurden, saßen der zu letzt bärenstarke James Rodriguez und Tormaschine Robert Lewandowski 90 Minuten auf der Bank, absolut unverständlich. Leon Goretzka spielte in der Abwehhreihe. Was das sollte, kann wohl nur Herr Kovac beantworten. Goretzka mußte aber zur Pause angeschlagen ausgewechselt werden, für ihn kam Alaba ins Spiel.
Niklas Süle spielte für Boateng in der Innenverteidigung, Sandro Wagner für Lewandowski in der Sturmspitze und auch Renato Sanches und Serge Gnabry bekamen eine Chance in der Startelf.
Der FC Augsburg machte es dem FC Bayern nicht leicht, in dem sie früh anliefen, den FC Bayern im Spielaufbau störten und aggressiv zu Werke gingen, sowie gut verteidigten. Dennoch erspielte sich der FC Bayern eine Reihe von guten bis sehr guten Möglichkeiten. Thomas Müller, der nur den Pfosten traf und der auffällige Renato Sanches hatten früh die ersten guten Gelegenheiten für den FC Bayern. Torchancen hatte der FC Bayern in der ersten Halbzeit genug für das ein oder andere Tor. Alleine Sandro Wagner vergab dreimal mehr oder weniger kläglich die Führung. Auch Sanches hatte noch zwei weitere Möglichkeiten. Kurz vor der Pause vergab dann noch Serge Gnabry eine gute Gelegenheit. Von den Augsburgern, die eigentlich nur verteidigten, kam offensiv kaum etwas. Lediglich Caiuby hatte in der Anfangsphase eine Gelegenheit für Augsburg. So ging es torlos in die Halbzeit.
Auch nach der Pause änderte sich am Bild wenig. Aber endlich ging der FC Bayern in Führung. Arjen Robben besorgte das lange überfällige 1:0 für den FC Bayern. Kurz darauf hätte Sanches den Sack schon fast zumachen können, aber er vergab abermals. Sehr schade. Sanches hätte man für eine starke Leistung ein Tor gönnen können. In der Folge verwaltete der FC Bayern mehr das Ergebnis, hatte aber alles unter Kontrolle. David Alaba hatte noch eine gute Gelegenheit und ein Tor vom eingewechselten Franck Ribery, er kam für Gnabry ins Spiel, wurde nicht gegeben, weil vorher Thomas Müller angeblich im Abseits stand, wenn, dann war es hauchdünn und heißt es nicht im Zweifel für den Angreifer?
Völlig unverständlich war in der Schlußphase eine Auswechselung. Sandro Wagner wurde ausgewechselt, für ihn kam Thiago in die Partie. Wenn Stürmer Wagner schon ausgewechselt wird, dann hätte Lewandowski eingewechselt werden müssen, aber er saß 90 Minuten auf der Bank.
Und so kam es, wie es kommen mußte. Kurz vor Schluß patzte Manuel Neuer und ausgerechnet Ex-Bayern-Spieler Felix Götze bugsierte den Ball irgendwie über die Linie.
Dabei blieb es dann. Nur 1:1 gegen den FC Augsburg am Ende. Natürlich ist der Punkt für Augsburg absolut unverdient und mehr als glücklich, denn die Augsburger hatten in den 90 Minuten kaum Offensivaktionen, aber wenn man eine derartige Aufstellung wählt, einige der besten Spieler gar nicht einsetzt und dann noch viele gute Gelegenheiten nicht nutzt, dann darf sich nicht wundern, wenn am Ende lediglich ein 1:1 dabei heraus springt.
Es ist eh unverständlich, dass in dieser noch relativ frühen Phase der Saison schon derart rum rotiert wird. Zwei, drei Wechsel sind ja noch in Ordnung, aber derartige Gewaltrotationen sind jetzt völlig überflüssig. Und wenn ein Fußballprofi nicht zweimal in der Woche 90 Minuten Vollgas geben kann, dann, sorry, hat er den falschen Beruf. Es gibt Spieler, die immer spielen müssen, und dazu gehört z.B. ein Robert Lewandowski.
In der Bundesliga-Tabelle bleibt der FC Bayern aber weiter Tabellenführer, mit zwei Punkten Vorsprung vor Borussia Dortmund und Werder Bremen.
Diese Tabellenführung ist aber am kommenden Wochenende in höchster Gefahr. Bereits morgen am Freitag muß der FC Bayern zum Topspiel in Berlin bei Hertha BSC antreten. Die Berliner liegen aktuell auf dem vierten Tabellenplatz und spielen bisher eine starke Saison. In Bremen kassierten die Berliner ihre erste Saisonniederlage.
In Berlin muß sich der FC Bayern wieder steigern und vor allem seine Torchancen nutzen, denn so viele Gelegenheiten wie gegen den FC Augsburg wird der FC Bayern in Berlin wohl nicht erhalten.
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