Der FC Bayern mußte schwer kämpfen und hart arbeiten um zu einem 2:1-Sieg beim in dieser Saison in der Champions League noch punktlosem RSC Anderlecht zu kommen. Getrübt wird die Freude über den Sieg durch die Verletzungen, die sich Thiago und Arjen Robben zuzogen und drohen auszufallen.
Bereits vor dem Spiel hatte der FC Bayern mit einigen Personalproblemen zu kämpfen, zudem wurde noch der eine oder andere geschont.
Manuel Neuer, Thomas Müller, Franck Ribery, Kingsley Coman, David Alaba und Rafinha fielen allesamt verletzt oder angeschlagen aus. Zudem saß Juan Bernat 90 Minuten nur auf der Bank. Auch auf der Bank saßen u.a. zunächst Mats Hummels, James Rodriguez und Javier Martinez. James Rodriguez kam dann kurz vor der Pause für den verletzt ausgewechselten Thiago ins Spiel, Martinez kam kurz nach der Pause für den verletzt ausgewechselten Arjen Robben in die Partie und Hummels wurde noch kurz vor Schluß eingewechselt.
Jerome Boateng stand in der Startelf und spielte neben Niklas Süle in der Innenverteidigung und Marco Friedl stand von Beginn an auf dem Platz und gab sein Pflichtspieldebüt in der Profimannschaft des FC Bayern. Er vertrat die angeschlagenen David Alaba, bzw. Rafinha.
Der FC Bayern war bereits vor dem Spiel für das Achtelfinale in der Champions League qualifiziert. Die Chance auf den Gruppensieg war und ist minimal. Also in erster Linie eine Frage der Einstellung. Vor allem in der ersten Halbzeit fand der FC Bayern keine Einstellung zu dem Spiel. Fehler über Fehler, ungenaue Zuspiele und der Gegner aus Anderlecht hatte einige starke Gelegenheiten. Alleine Teodorczyk vergab im ersten Durchgang drei gute Gelegenheiten für den RSC Anderlecht. Appiah und Spajic vergaben weitere Möglichkeiten für Anderlecht. Auf der anderen Seite hatte lediglich Robert Lewandowski eine gute Möglichkeit für den FC Bayern. So konnte sich der FC Bayern bei Sven Ulreich bedanken, der stark hielt, dass es mit einem 0:0 in die Halbzeit ging. Diese ersten 45 Minuten war wohl die schlechteste Leistung des FC Bayern in dieser Saison. Zudem mußte kurz vor der Pause noch Thiago verletzt ausgewechselt werden. Für ihn kam James Rodriguez in die Partie.
Auch die zweite Hälfte begann schlecht. Schon nach wenigen Minuten mußte Arjen Robben verletzt ausgewechselt werden. Für Robben kam Javier Martinez ins Spiel. Und mit Martinez erlangte dann die Defensive etwas mehr Stabilität. Und der FC Bayern ging in Führung. Robert Lewandowski erzielte das 1:0 für den FC Bayern. Zu dem Zeitpunkt etwas überraschend. Aber der FC Bayern bekam die Partie dann etwas besser in den Griff. Kurz nach der Führung vergab Lewandowski die Gelegenheit zur Vorentscheidung. Doch dann, als der FC Bayern gerade das Spiel endlich im Griff hatte, fiel der Ausgleich. Hanni traf für Anderlecht zum 1:1.
Dennoch war der FC Bayern in der zweiten Halbzeit besser im Spiel und hatte die ein oder andere Gelegenheit. Javier Martinez hatte dann zwei Gelegenheiten, auf der anderen Seite ein Versuch erneut von Teodorczyk für Anderlecht. Dann ein Versuch von Arturo Vidal für den FC Bayern, aber kurz danach war es passiert. Corentin Tolisso traf für den FC Bayern zur erneuten Führung. Von Anderlecht kam dann nicht mehr viel. In der Schlußphase vergaben Lewandowski und Tolisso noch weitere Gelegenheiten für den FC Bayern und so blieb es am Ende bei dem schwer erkämpften 2:1-Sieg für den FC Bayern.
Aber gerade über die erste Halbzeit muß gesprochen werden. So darf ein FC Bayern nicht auftreten. Die erste Halbzeit war desolat. Natürlich gibt es Erklärungen dafür. Einige Ausfälle, einige Spieler spielten nicht auf ihrer angestammten Position, z.B. Thiago begann auf dem Flügel und mit Friedl war ein Newcomer in der Startelf. Das darf aber alles keine Entschuldigung sein. Bei allem Respekt vor dem RSC Anderlecht muß ein FC Bayern auch in der Besetzung deutlich dominanter auftreten und darf nicht soviele Torchancen zulassen, wie der FC Bayern vor allem in der ersten Hälfte zuließ. Erst als Martinez, zur Zeit wohl fast der wichtigste Spieler beim FC Bayern, ins Spiel kam, lief es deutlich besser beim FC Bayern.
Trotz des Sieges in Anderlecht ist der Gruppensieg kaum möglich. Im letzten Gruppenspiel in der übernächsten Woche in der Allianz Arena gegen die Millionentruppe von Paris St. Germain, die im anderen Spiel der Bayern-Gruppe Celtic Glasgow mit 7:1 deklassierten, müßte der FC Bayern schon mit vier Toren Unterschied gewinnen, um doch noch Gruppensieger zu werden. Das scheint wohl eher nicht möglich.
Am kommenden Samstag geht es für den FC Bayern aber erstmal in der Bundesliga weiter. Dann muß der FC Bayern zum schweren Auswärtsspiel beim aktuellen Tabellenvierten in der Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach antreten. In Mönchengladbach tat sich der FC Bayern oft schwer. Das wird eine ganz schwere Aufgabe, erst recht wegen der angespannten Personalsituation und weil der FC Bayern natürlich das schwere Spiel in Anderlecht in den Knochen hat, während die Gladbacher sich eine ganze Woche auf das Spiel vorbereiten können.
Man kann nur hoffen, dass beim FC Bayern der eine oder andere der zuletzt verletzten oder angeschlagenen Spieler bis zum Spiel am kommenden Samstag in Mönchengladbach wieder einsatzfähig ist, ansonsten sieht es nicht gut aus.
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